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Perigdum
Permanentweiß
Olivinfels heißt ein wefentlich nur aus Olivin (neben etwas Chromit) beftehender
Peridotit. Lherzolith fetzt üch aus Olivin, Enltatit und Diopfid zufammen. Durch Zurück-
treien des Olivins gehen manche Peridotite in Augitfels über. Peridotit ilt arm an Kiefel-
fäure, Tonerde und Alkalien, reich an Magnefia und Eifenoxyd. Spez. Gew. meil't über 3. Bei
der Zerfetzung entfteht vielfach Serpentin. Dient als Pflaltertiein und Straßenfchotter.
Perigaum. Man fagt, es befinde [ich die Sonne oder der Mond im Perigäum, wenn fie
{ich in demjenigen Endpunkt der großen Achfe ihrer Bahn befinden, welcher der Erde am
nächlien liegt; iie haben dann die kleinftmögliche Entfernung von der Erde. Für Erde und
Sonne pflegt man häufiger von Perihelium der Erde zu fprechen, und diefe Bezeichnung
hat dann Gültigkeit für alle Planeten. 1.. Ambronn
Perillaol, vorzüglich trocknendes pflanzliches Oel aus den Samen von Perilla ocymoides,
in der Lackfabrikation verwendet. Färbung gelb, Gefchmack und Geruch erinnern an Leinöl.
N ch W. F. Fahrion ilt Perillaöl vermöge feiner hohen Jodzahl fchon ein größeres
Trockenvermögen zuzufchreiben a's dem Leinöl; das Zufammenlaufen auf Glasplatten (das durch
einfaches Erhitzen (ich befeitigen läßt) bietet jedoch in der Verarbeitung Schwierigkeiten. Die
Trockenzeit des rohen Oeles wird mit 6 Tagen, in fehr dünnen Schichten mit 293 Tagen, aller-
dings ungleichmäßig angegeben. Beim Erhitzen auf 270" tritt eine Entfärbung ein, durch Bleich-
erde wird derartig vorbehandeltes Oel volliiändig farblos.
Literatur: Andes, Vegetabil. Fette u. Oele, 2. Aufl., Wien 1921; Seeligmann u.Zieke. Handb.
d. Lack- u. Firnisind, 3.Aufl , Berlin 1923. J. K. Amtes
Periftaltin ift ein aus der Cascara-Sagrada-Rinde von den Ciba-Werken hergeftelltes
mild wirkendes Abführmittel.
Perkuffionszünder, Auffchlagzünder für Granaten; f. Munition.
Perlen, echte, runde Ausfcheidungen von Perlmutterfubltanz durch den
Mantel gewiffer Weichtiere (See-, Flußperlmufchel) im Innern der Schale.
Die Perlmutterfubftanz, die von dem Tier ausgefchieden wird, bedeckt die äußere Schicht
der Schale, die aus quer zur Schalenoberfläche ftehenden feinen Stäbchen von Kalkfpat zu-
fammengefetzt ift, und wird felbft wieder von äußerft feinen, fchuppenförmig übereinander-
liegenden, dünnen Blättchen von Aragonit gebildet. Die Schaleninnenfläche zeigt infolge der
geringen Größe und fchuppigen Aufeinanderlagerung der Blättchen eine feine Streifung, die
eilt unter fiarker Vergrößerung lichtbar wird und das Licht veifchieden und in feine einzelnen
Farben zerlegt widerfpiegelt. Dies und der Glanz der dünnen Blättchen erzeugen das Farben-
fpiel der Perlmutter. Wenn in die Schale eines lebenden Tieres zwifchen Mantel und Perl-
mutterfchicht ein Fremdkörper (Sandkorn) oder ein Parafit gerät oder wenn die Schale von
außen durch Würmer oder Schwämme durchbohrt wird, fo entlteht ein abnormer Reiz, der
das Tier zu vermehrtem Abfatz von Perlmutterlubttanz um diefen Eindringling veranlaßt. Da-
mit beginnt die Bildung der Perle. Eine freie Perle entfhht, wenn der Eindringling lofe ilt
und ganz vom Mantel des Tieres umhüllt wird. Eine ,.Perlenw.irze' enttleht, wenn der
Fremdkörper an der Schale klebt und die Abfcheidung um ihn herum mit der Schale verwächlt.
Literatur: Bauer, Edelfteinkunde, Le pzig 1896; Möbius, Die echt. Perl., Hamburg 1858;
Blum, Tafchenb. d. Edelfteinkunde, Leipzig 1887; Heßling, Perlmutter u. Perl., Leipzig 1859;
Martens, Purpur u. Perl., Berlin 1874. Brduhduf"
Perlmutter, die Schalen der orientalifchen Seeperlmufchel, Seefchnecken,
der Irismufchel und anderer Wafferweichtiere.
Die Schalen werden womöglich unter Waffer mit Uhrfederfägen in Platten zerfchnitten,
auf der Drehbank abgedreht, gefchliffen und poliert. Nach Größe, Glanz und Farbe der Schalen
unterfcheidet man: Kapital, groß, dick, gelblich, mit hohem Glanz; Makaffar, rein, weiß,
ftark glänzend; Manilla, gelblich, mit ftarkem Glanz, flach, dick; Aegyptifche Perl-
mutter, bläulich, ftark gekrümmt; Oftindifche Perlmutter, gelbbraun, gekrümmt;
Tahiti-Perlmutter, rotgrünlich, flach; Auckland-Perlmutter, grau; Panama-
Perlmutter, bräunlich; Skarks Bay-Perlmutter,gelblich, fehr dünn.
Literatur: Andes, Verarb. d. Horns, d. Perlmutter ufw.,2. Aufl., Wien 1925; Viktorin, Meeres-
prod.. Wien 19C6; v. Wobefer, Anleit. z. Brillantperlmuttermal. u. Perlmutterimit., Leipzig 1887.
Perlrot, in der Zimmermalerei und im Buntdruck verwendeter roter Farblack oder mit
Teerfarbftoffen aufgefärbte Mennige (Zinnoberimitation).
Permalloy, ein magnetifches Material von hoher Permeabilität
Es belteht aus einer Legierung von etwa 78,50!" Nickel und 215070 Elfen. Die Legierung
wird durch eine befondere Wärmebehandlung hergeltellt, für die endgültigen Eigenfchaffen itt
befonders die Art und Schnelligkeit der Abkühlung maßgebend. Das 1926 verlegte neue Kabel
der Deutfch-Atlantifchen Telegraphengefellfchaft von Borkum nach den Azoren hat eine Um-
wickelung des Kupferleiters mit Permalloyband erhalten, wodurch eine Leiftung von 1800 Zeichen
in der Minute gegen 300 bei den alten Kabeln erzielt werden konnte.
Literatur: [1] Elektrotechn. Zeitfchr. 1924, S. 304 u. 1630; 1927, S. 85 u. 255. Jenfldl
Permanentbraun, gewöhnlich Bezeichnung für braune Erdfarben (Umbra).
Permanentweiß (Baryt-, Barytzinkweiß, Lithopone, Schwefelzinkp
Neuweiß), weiße, gut deckende Körperfarbe, gefällter fchwefelfaurer Baryt mit
Schwefelzink, mit natürlichem fchwefelfaurem Baryt (Schwerfpat) vermengt.
Die Farbe wird in fchwefelhaltiger Luft nicht fchwarz; fie foll hauptfächlich als Erfatz
für Blei- und Zinkweiß dienen, belitzt aber weder deren Weiße noch Deckkraft, und der Um-