Löfdzpfanne "Löslidzkeit
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vollends gelöfcht, und das überfliiffige Waffer verdunliet oder vertickert. Erfolgt das Einfumpfen
in frifch ausgeworfenen und nicht ausgemauerten Gruben, fo erreicht man dadurch, daß die
löslichen Salze, die fpäter zu weißen Ausblühungen des Mauerwerks Veranlaffung geben
können, in die Erde verlickern. Der anfangs ziemlich dünne Brei verdickt {ich allmählich, ohne
daß ein Setzen der Maffe eintritt, und zum Schutz gegen die Einwirkung der in der Luft vor-
handenen Kohlenfäure wird er am beften mit einer Sandfchicht überdeckt, da er fonft an der
Oberfläche durch Umbildung in kohlenfauren Kalk eine Raumverminderung erfahren und Riffe
erhalten würde. Zur Mörtelbereitung (f. Mörtel) wird die jedesmal erforderliche Menge aus
der käfigen Maffe herausgeftochen. Wendet man vor Herttellung der Kalkmilch beim Löfchen
des Kalkes zu wenig Waffer an, fo bildet {ich zwar auch Kalkhydrat als Pulver, aber der Kalk
„gedeiht' nicht. Solcher Kalk fühlt (ich, mit Waffer zu einem Brei angerührt, fandig an: die
Maurer nennen dies das ,Verbrennen' des Kalkes. Wird dagegen zu viel Waffer verwendet, fo
wird der Kalk ,erfäiift'. Als praktifche Regel gilt: auf ein Gewichtsteil gebrannten Kalk 2--3
Gewichtsteile Waffer zu verwenden. Dabei erhält man aus 100 kg gebranntem Kalk durch-
fchnittlich 300-350 kg Kalkbrei.
Das Löfchen von magerem und hydraulifchem Kalk gefchieht vielfach in der Weife, daß
man den gebrannten Kalk in etwa fauftgroße Stücke zerfchlägt und diefe in einem weitmafchigen
Drahtkorbe fo lange in Waffer taucht, bis die Oberfläche zu fprudeln beginnt, worauf der
Inhalt des Korbes in einen Kalten gefchüttet wird. Nach erfolgter Dampfeniwicklung, die hier
für die Arbeiter fehr läflig werden kann, iti der Kalk zu Staub zerfallen, kühlt {ich allmählich
ab und muß bis zur Verwendung für die Mörtelbereitung durch Matten oder eine 10-20 cm
{tarke Sandfchicht abgedeckt werden. Der mit diefem Kalk zubereitete Mörtel itt weniger" fett,
aber ausgiebiger und etwas hydraulifch. Für die mageren und hydraulifchen Kalke wird jedoch
in der Regel das Trockenlöfchen angewendet, das darin befteht, daB der Kalk auf einem
Bretterboden mit fo viel Sand, als zur Mörtelbereitung erforderlich itt, umgeben und dann bis
zum Zerfallen befpritzt wird, worauf er unter Zufchütten von Waffer mit dem Sande vermengt
und noch warm als ganz {ieifer Mörtel vermauert wird. Eine andere Art des trockenen Löfchens
iti die, daß man den Kalk, gewöhnlich Graukalk, in Haufen von 1 m Breite und etwa gleicher
Höhe zufammenlegt, ihn mit einer Sanddecke abdeckt und auf diefe mit Gießkannen möglichlt
gleichmäßig Waffer fchüttet Auch Schichten von 5-6 cm Höhe können aus den gebrannten
Kalkftücken hergefiellt werden, die einzeln, folange der Kalk noch das Waffer anfaugt, zu be-
gießen find, worauf der ganze Haufen ebenfalls mit Sand überdeckt wird Unter der Sand-
decke zerfallen die Kalkftücke in beiden Fällen zu feinem Kalkhydratpulver, das unmittelbar
zur Mörtelbereitung benutzt werden kann. Das I-lertiellen von Kalkbrei und von trocken ge-
lölchtem Kalk gefchieht neuerdings auch im Großen auf mafchinellem Weg; hierzu dienen eine
Reihe von Spezialmafchinen
Literatur: Handb. d. Arch., Teil I, Bd. 1, S. 121, 125-127; Gottgetreu, Baumaten, S. 202 u.
217, Berlin 1875. [1] Panzer, Bereit. d. Mörtels aus hydraul. Kalk, 1852. [2] Manger, Hilfsb.
z. Anfertig. v. Bauanfchlägen, 4. Aufl., von R. Neumann, Berlin 1879; Gerhardt, Bau-
tioftkunde, Leipzig 1912; Eifemann, Fr., Kalklöfchen, Berlin 1925. [3] Gary, Die fabrikmäß.
l-Ierliell. v. Kalkbrei u. trocken gelöfcht. Kalk, Berlin 1922. Göller
Lofchpfanne (Löfchkalien), Mörtelkaften zum Ablöfchen des Kalks auf naffem Wege.
Lofen, im Bergbau: 1. die Waffer ableiten und frifche Wetter (Luft) zu-
führen; z. B. ein Grubenfeld durch einen Stollen löfen; daher die Bezeich-
nungen Wafferlofung oder -löfung und Wetterlofung; 2. bei der Arbeit ablöfen.
Loskorb. In den meiften Fällen müffen beim Bergbaubetriebe die Produkte
im Schachte von mehreren, verfchieden tief liegenden Sohlen bis zu Tage ge-
fördert werden. Die Fördermafchine (f. Schachtförderung) iti daher mit
einer Einrichtung verfehen, die es gefiattet, die Seillängen fchnell zu verkürzen
oder zu verlängern, wenn von einer andern Sohle gefördert werden foll. Es iit
nur einer der Seilkörbe auf der Welle dauernd beteiligt, während der zweite,
der Loskorb, leicht von der Welle gelölt (ausgerückt) werden kann.
Auch bei der Brenisberg- und l-Iafpelförderung (f. d.) wird für verfchiedene
Anfchlagfohlen der Loskorb angewendet. Das Aendern der Seillängen für eine andere Tiefe
nennt man Abfchließen, Umfchirren, Umlegen der Seile, imOberharz auchSpannen.
Das Verfahren ift das folgende: Das Gefäß am Seile des Loskorbes wird auf die Hängebank
eftellt und der Loskorb mittels einer Bremfe (Abfchließbremfe) fettgettellt. Dann wird feine
glerbindung mit der Welle bzw. dem feften Korbe gelölt und nun das an dem Seile des letz-
teren befindliche Gefäß auf die neue Sohle gerückt. Darauf wird der Loskorb wieder mit der
Welle verbunden, und das Fördern von der neuen Sohle kann beginnen. Treptow
Löslichkeit. Das Produkt aus den Konzentrationen der Ionen nennt man
das Ionenprodukt oder auch Löslichkeitsprodukt, und fomit itt die Kon-
zentration des nicht diffoziierten Teiles proportional dem Ionenprodukt.
In einer gefättigten Salzlöfung itt bei beliimmter Temperatur die Konzentration des nicht
diffoziierten Teiles und damit auch die des lonenproduktes konftant, weil der nicht diffoziierte
Teil mit dem am Boden der Löfung liegenden Salz, dem Boden körp er, {ich im Gleichgewicht
befindet, derart, daB in gleichen eilen gleichviel undiffoziierte Salzmoleküle aus dem Boden-
körper in die Löfung übertreten, als umgekehrt von diefem angezogen wieder zum Boden-
körper zurückkehren.