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Lokomotivfdzuppen
fo lange nachentwickelt, bis die aufgefpeicherte Wärme erfchöpft und wieder Nachfüllung nötig
ift. Feuerlofe Lokomot.ven werden da verwendet, wo Lokomotiven mit offener Feuerung wegen
Explotions- oder Feuersgefahr nicht zuläflig lind, neuerdings aber auch wegen ihrer eintachen
Bedienung (kein Heizer) und ihres fparlamen Betriebes immer mehr in Fabriken mit großeren
ortsfelten Keffelarilagen den Verfchiebelokomotiven mit Roftfeuerung vorgezogen.
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Fig. 27. Fig. 28.
Drucklultlokomotiven, f. Fig. 28, werden im Grubenbetrieb und beim Tunnelbau ver-
wendet; der Luftvorrat von 200 at Druck ilt in liegend angeordneten Stahlflafchen aufge-
ipeichert. Die Druckluft wird vor dem Eintritt in die Zylinder auf 16-18 at entfpannt und
arbeitet in den Zylindern meilt mit zweiftutiger, teilweife auch mit dreiftufiger Dehnung.
Lokomotiven für Straßem, Klein- und Förderbahnen müffen in allen Teilen kräftig
und mit reichlich bemeffenen Gleitflächen hergeltellt werden, weil Staub und häufiges An-
halten und Anfahren nachteilig wirken. ln der Regel werden Tenderlokomotiven mit zwei oder
drei gekuppelten Achten verwendet. Die konflruktive Durchbildung diefer erfolgt im allge-
meinen nach den fontt im Lokomotivenbau üblichen Grundfätzen. Bei den Straßenbahnloko-
motiven wird das äußere Triebwerk meilt mit aufklappbarer Verkleidung umgeben zum Schutz
des Triebwerks gegen Staub ufw. wie auch zum Schutz des Straßenverkehrs. Nicht fetten er-
hält auch die ganze Lokomotive ein Gehäufe, das aber dem Führer nach allen Seiten guten
Ausblick gewähren muß.
Literatur: Technifche Fachzeilfchriften tind: Organ f. d. Fortfchr. d. Eifenbahnw; Glalers
Anm; Zeitfchr. d. Ver. deutfch. 1ng.; Zeitfchr. d. Oefterr. 1ng.- u. A'ch.-Ver.; Verkehrstechn.
Woche: Schweiz. Bauztg.; Railway Age; The Railway Engineer; Engineering; Railroad Gazette;
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maichinenw, 2. Auf1., Wien 1920; Bauer u. Stürzer, Berechn. u. Konltr. v. Dampflok., 2. Auil.,
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Einfl. d. Steuer. auf Leiit; Dampf- u. Kohlenverbr. d. Heißdampllok, Hannover 1924; Lomonoffoft,
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Ueber Diefelelektr. Lok. im Vollbahnbetr., Zürich 1924; Bauer, Diefellok. u. ihr Antr., München
1925. Ein erfchöpfender Nachweis der neuen deutfchen Literatur des Eifenbahnwefens itt in
,Eifenbahnwefen', Sonderausg. d. Ver. deutfch. Ing. 1925, S. 382, zufammengettellt. Duuner
Lokomotivfchuppen, auch Lokomotivremifen, Mafchinenhäufer oder Heiz-
häufer genannt, tind Gebäude zur Unterbringung der im Zugs- oder Verfchiebe-
dienlt befindlichen Lokomotiven während größerer Arbeitspaufen, insbefondere
auch über Nacht. Die Schuppen tollen Schutz gegen ungünftige Witterung ge-
währen, Gelegenheit bieten zum Reinigen und Schmieren der Mafchine, Aus-
wafchen des Keffels, Reinigen der Feuenrohre, zur Vornahme kleinerer Repa-
raturen, zum Anheizen der Lokomotiven ufw. Auf Stationen mit Lokomotiv-
werkltätten trifft man in den Lokomotivfchuppen Räderverfenkgruben zum rafchen
Auswechfeln einzelner Radfätze.
A. Grundrißanordnung.
lm Grundriß lind die Lokomotivfchuppen rechteckig, kreisförmig oder ringförmig:
1. Rechteckform. Die Stände lind parallel zueinander, die Zufahrt kann erfolgen a) mittels
Weichen oder Drehfcheiben auf einer oder beiden Schmalfeiten (Fig. b) durch Schiebe-
bühnen (Fig. 4 u. 5).
Bei der Anordnung a) werden gewöhnlich nur zwei bis drei, felten mehr Stände neben-
einandergelegt, weil fonll die Zufammenführung der Parallelgleife vor dem Schuppen zu viel
Raum erfordert, auch werden bei der Zufahrt von einer Schmalfeite höchftens zwei, von beiden
Schmalfeiten höchftens drei Stände hintereinander angeordnet, da andernfalls der Ab- und Zu-
gang der Lokomotiven zu fehr erfchwert wird. Diele Anordnung eignet {ich demnach nur für
eine kleine Anzahl von Ständen.