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Gefdzwindigkeitsmejjung
Mafchlnen meiit m UmlJmin angegeben. Die Meßmethode richtet {ich danach,
ob es iich bei feften Körpern um fortfchreitende oder umlaufende Bewegung,
oder ob es {ich um die fortfchreitende Bewegung von Flüfiigkeiten oder Gafen
handelt; bei letzteren kommt es auch noch darauf an, 0b die Bewegung frei
(wie beim Wind) oder in einer Rohrleitung erfolgt.
l. Die fortfchreitende Bewegung eines feften Körpers wird im einfachften
Fall dadurch gemeffen, daß man die Zeit feftftellt, die zum Zurücklegen einer bekannten Strecke
Weges erforderlich ilt. Beifpiele hierfür find: Die Ermittlung der Gefchwindigkeit eines Kraft-
wagens oder eines Eifenbahnzuges mit Hilfe der Kilometeriteine. Wird lkm in 80 sek zurück-
gelegt, fo ift die mittlere Gefchwindigkeit des Eifenbahnzuges 113„ kmlsek: 3600: 80 : 45 kmlst.
Hierher gehört auch die Beitimmung der Fahrgefchwindigkeit von Schiffen an der abge-
iteckten Meile, wobei eine beftimmte Strecke im Meer durch Richtpunkte am Lande kenntlich
gemacht ift; diefe Strecke wird in der einen Richtung und, um EinflüHe des Windes und der
Meeresitrömung auszufcheiden, unmittelbar darauf auch in der entgegengefetzten Richtung
durchfahren, aus beiden Ergebniffen wird das Mittel genommen; die Strecke iit oft 1 See-
meile:l853 m lang. Befondere Meßgeräte außer der Uhr find für diefe Ermittlungen nicht nötig.
Zu erwähnen iit ferner die Meffung der Gefchoßgefchwindigkeit in der Balliitik.
Wegen der großen in Frage kommenden Gefchwindigkeiten und der kleinen Meßzeiten läßt (ich
diefe Meffung zuverläfiig nur mit Sondereinrichtungen machen. Näheres f. Bd.l, 8.443, und
g W läireuMgiTungbfgurtfchreitendeä Gefchwindigkeit ift endlich nötig im
er ä en erie tir die Wahl er richti en Schnitt efchwindi
keit. Wird äuf der Drehbaäk ein beftimmtgs
fit Material (Gußeifen. Rotguß) mit Hilfe eines
Schneidftahls beltimmter Befchaffenheit
i "Ni (gewohnlrcher Wafferftahl, Schnelldreh-
Sterilität Drehers die Anwendung der jeweils größt-
Fig_1_ Schnittgefchwjndjgkeits. zuläiügen SChIlitigCfChWiIldigKEit Zll fOI-
meffe_r für die Drehbank. dem; man muß alfo die Drehzahl des
Werkftückes 'e nach feinem DurchmeiTer
fo einftellen, daB eine beitimmte Umfangsgefchwindigkeit erreicht. niird. Diefe mißt der Arbeiter
ohne jede Rechnung, indem er die beiden Räder des Gerätes (Fig. 1) gegen das Werkitück
drückt, worauf der Zeiger die Umfangsgefchwindigkeit anzeigt. Das innere des Gerätes ilt das
der unter 3. befprochenen Tachometer.
In ähnlicher Weife wird die Meffung der fortfchreitenden Gefchwindigkeit auf die Meffung
der Drehzahl von Rädern bekannten Durchmeffers zurückgeführt bei den Gefchwindig-
keitsmeffern, mit denen der Kraftwagen ausgerüftet zu fein pflegt. Dabei wird eigentlich
die Drehzahl eines Hinterrades mittels Tachometers beitimmt; die Tachometerwelle wird mittels
biegfamer Welle von der Hinterwelle des Wagens oder von einer andern paffenden Stelle aus
betätigt. Die Skala gibt die Abwicklungsgefchwindigkeit des Hinterrades. Das Gerät am Führer-
fitz ift ein Tachometer von patfender, den Erfchütterungen gewachfener Bauart.
2. Zählwerke können an {ich jede Folge von Ereigniffen beobachten laiTen, fie werden
aber insbefondere zur Meffung der Drehzahl von Mafchinen benutzt. Bei jedem Umlauf
r der Mafchinenwelle geht ein r
Zeiger oder eine Zahl um
die Einheit voran. Beifpiels- t i
„ weife kann man den HebelA,
in Fig.2 von irgendeinem ' f"
(x läin ünld her gefhenden geil f
a er a chine au und ab e-
Ejägfrghäiiävgfiff (f 6 wegen laffen; beim Abwärts-
a; gang drückt Sperrkegel a das
zehnzähnige Rad um einen s;
äagn voiäwärtsubeim likufwäjrtsgaräg älllldelb Sperrkägel g das s t
a , wie er mi zurüc zu e en. in am mian es ades
die 10 Ziffern von 0 bis Qgangebracht, fo daß jewäils eine der- ' [r
ein: aliiaasrfsriiaäsr ß-
weitere Räder durch die Zehnerfchaltung (Fig. 3) antreiben laffen, wobei das Einerrad t nach
einer vollen Umdrehung, wenn feine Ziffer alfo von 9 auf 0 fpringf, das Zehnerrad K1 um einen
Zahn vorwärts fchaltet, während es das Rad in der übrigen Zeit gefperrt hält. Da auch das
Zehnerrad Ziffern hinter einem Feniter erfcheinen läßt, fo folgt jetzt auf 09, wie es fein muß, 10.
Ebenfo kann das Zehnerrad ein Hunderterrad betätigen, uff. S. a.
Diefe Zählwerke mit fpringenden Zahlen lind nur für mäßige Gefchwindigkeiten brauch-
bar, beifpielsweife nicht für Dampfturbinen mit 3000 Umllmin. Für folche Fälle hat man Zähl-
werke mit einfach umlaufenden Zeigern: Der fchnellitlaufende Zeiger läuft bei 100 Umdrehungen
der antreibenden Welle einmal um, feine Skala fit daher von 00 bis 99 beziffert; Hilfszeiger
laufen einmal um bei 1000, bei 10000 Umlauten der antreibenden Welle, fo daß man wieder
beliebig große Zahlen ablefen kann, freilich etwas unbequemer als bei fpringenden Zahlen-
ii) Fig-2-4, 8 und ll find aus Gramberg, Techn. Mefß, 5. Aufl. 1923, Verlagsbuchh. J. Springer, Berlin.