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Bohröle, Gleitöle, dienen zum Schmieren von Werkzeugen und Metallen
bei der Bearbeitung der letzteren, Iie haben gleichzeitig den Zweck der Kühlung.
In der Regel werden Emullionen von fetten Oelen (meift Rüböl) fowie Mineralölen (Pe-
troleum und ähnliche Produkte) mit Seifenlöfungen verwendet. Um eine beffere Emulfion zu
erzielen, werden vielfach noch flüchtige Stoffe, wie Hexalin, zugefetzt. Die Bohröle follen die
Metalle nicht angreifen, im Gegenteil fie (befonders das Eifen) vor Oxydation fchützen, tie
müffen {ich mit Wafter, felbft mit härterem Waffer, glatt emulgieren laffen, ohne daß die Emul-
{ion abfcheidet. Die Bohröle follen in möglichft großer Verdünnung noch einen ausreichenden
Roftfchutz und möglichft große Benetzungsfähigkeit zeigen. In einer l0ofoigen Emulfion foll
blaues Lackmuspapier nicht gerötet werden, der Waffergehalt der eigentlichen Bohröle foll 501„
der Afchegehalt 2M, nicht überfteigen, auch follen fie frei von verharzenden Stoffen fein. Die
Emulfion felbft foll nicht abfetzen, nicht verharzen, die Metalle nicht angreifen und eine
möglichft große Benetzungsfähigkeit zeigen.
Literatur: v. d. Heyden u. Typke, Chemikerztg. 1924, S. 571. Mezger
Bohr- _und Sprengarbelt. Das Geltemsbohren bezweckt die Herftellung
von Bohrlöchern oder größerer Hohlräume zur Aufnahme von Sprengltoffen, die
mittels Zündung zur Explolion gebracht die Gelteinslöfuhg bewirken. Mit Rück-
licht auf Koftenverminderung ift die Bohrarbeit auf das geringfte zuläftige Maß
zu befchränken und die Hauptarbeit den Sprenglloffen zu überlaffen.
I. Die Bohrarbeit.
Das Bohren kann mittels Schlag-, Stoß- oder Drehbohrern durch Hand- oder
Mafchinenarbeit erfolgen.
H d t l. Schlagbohren.
a) an arbei
Beim Schlagbohren wird die Vorwärtsbewegung des Bohrers durch den Schlag mit dem
Bphrfäiiftel bewirkt. Man unterfcheidet einmänniges und zweimänniges Bohren, je nachdem
die Arbeit von einem Manne oder zwei Mannein ausgeführt wird; felten kommt dreimänniges
läohreg lirtor. --d Die dForgi hdeskB c; h Iäersl Izteigt Flilg. llflerKfoll ausd haräem, aber zähem Stahl
erge e wer en; er o rer op er ä ie ei e-, reuz- o er -Form, von denen die
1 erftere zumeift angewendet ift. Der Schneidenwinkel des Meißel-
bohrers beträgt nach der Feftigkeit des Getteins 70-110"; bei "d-EQU-H-ei
felterem Gellein ein großer, bei milderem ein kleinerer Winkel. J
i; M" tDie Länge der Schneide l foll 1,3 des Bohrfchaftdurclimeffers d ".1 "x e
etragen; die Krümmung der Schneide richtet lieh nach der v i
i; Feftigkeit des Geiteins; mit Halbmeffer von 1,5 und 5d. Der ß T 1
iaL Nacken des Bohrers wird zur Erreichung zentraler Schläge i
gerundet oder konifch hergeltellt. Der Schaft des Bohrers erhält l
achteckigen Querfchnitt, um das Drehen oder Setzen durch die a: l
Illläcrihdeszäibheäleichfern. Die Bohrerlänge ift von der Tiefe des Veinmännig H
J ngig. Das Gewicht des einmannigen Bohrers be- gi männig
p, , trägt 1-3 kg. das des zweimännigen 2-6 kg. Das Schärfen der l;
wg L Schneide erfolgt durch Bearbeiten mit dem Hammer in rot- Figz
glühendem Zultand und nachfol endem Abkühlen bei Erreichen der ltroh-
gelben Farbe. Das Boh rfäuitel erhäät beim einmännigen Bohrer die aus Fig. 2 ' .3;
ertichtliche Form bei 2-4k Gewicht, beim zweimänni en Bohrer die aus Fi .3 200e-
erlichtliche Form bei 3-8 kg Gewicht. Das auch aus Gäßltahl hergeftellte Fäugtlel 2'
foll ftets fchwerer als der Bohrer l'e' D St" l 'd s Efchen- d B h
holz mit ovalem Querfchnitt gefertigg Beiern eiiiemgilrliigä: Bohren fülgrtelderulglääxer Flg. a.
mittder lirgkelrli Hantfi ätenäiihreä, mg der rechtenfdas Fängekhum einen möglichlt
zen ra en c a au ie a n es ohrers auszu ühren. ac 'ede S hl e, durch de d'
Bohrerfchneide äertrümmernd in das Gebirge eindringt, wird derlßohger äehbien und geigetztf
d. h. um einen Winkel, der von der Gelteinsfeltigkeit abhängt und im Mittel etwa 36" beträgt,
gedreht, damit die Bohrerichneide neue Arbeit findet. Da die Bohrerfchneide llets größere
Lange hat, als der Durchmeffer des Bohrers beträgt, fo „fpielt' der Bohrer im Loch. Schon
aus diefem Arbeitsvorgang, und da die Achte des Bohrers nie genau mit derjenigen des Bohr-
loches übereinllimmt und die Schläge nie zentral in der Achfe des Bohrers erfolgen, geht her-
Liieger, Lexikon der gefamten Technik. 3. Aufl. ll 1