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Elektrum
mit Graphit abgeriebene Platte oder eine graphitierte Wachstafel auf die Form gelegt und in
der Sflhläg- oder hydraulifchen Preffe abgeprägt wird. Hierauf erfolgt das Einbiirtten der
Matrizen mit Graphit, um iie leitend zu machen. Sehr tiefe Matrizen werden durch Abfpülen
mit Spiritus, Behandlung mit Kupfervitriol und feiner Eifenfeile fowie gründlichem Wafchen
mit Waffer oberflächlich verkupfert. Hierauf lind die Leitungsdrähte an die Form zu befettigen.
Befchwert mit Bleiplatten oder in mit Oefen verfehenen Metallkaften gelangen nun die Matrizen
als Kathoden in das galvanifche Bad. Der Kupferniederfchlag muß fehr homogen, fein kriftal-
linifch, dicht, zähe und elaitifch fein. Deshalb ift die Verwendung von einfachen Zellen-
apparaten weniger, beffer die einer getrennten Batterie, am vorziiglichften die einer Dynamo-
mafchine geeignet. weil letztere die größte Freiheit bezüglich Stromdichte und völlige Sicherheit
betreffs Stromkonftanz gewährleiftet. Itt der Niederfchlag genügend dick, wird er unter An-
wendung von Wärme abgelött, auf der Rückfeite mit Salzfäure gereinigt, mit Lötwaffer befeuchtet
und über einer Flamme oder mit dem Lötkolben oder mit flüfligem Metall verzinnt. Die Bild-
feite muß mit einem Gemenge von Schlämmkreide und Leimwaffer verttrichen werden, worauf
das Blech mit Schriftmetall hintergoffen und in der Preffe planiert wird. Die Platte wird mit
Salzfäure und Schlämmkreide vorne poliert und meift auf eine Holzplatte „get'töckelt".- In
neuerer Zeit werden auch vielfach Nickel- und Eifengalvanos (von Metallmatrizen) angefertigt
(vgl. Nadherny, Jahrb. für Photogr. und Reprod. 1903, und Sonnenleithner, Graph.
Zentralbl. 1904, Nr. 4). In analoger Weite erfolgt die Herltellung von Tiefdruckplatten, bei
welchen jedoch der Metallniederfchlag eine weit größere Dicke erhalten muß.
Literatur: Hering-Meta, Die Anwend. d. Galvanoplaltik i. d. Buchdruckerkunft, 2. Aufl.,
Leipzig 1898; Kempe, Die Galvanoplaftik f. d. Hausbetr. in Buchdruckereien, 10. Aufl., Nürn-
berg 1910; Langbein u. Frießner, Galvanoplaftik u. Galvanoltegie, Leipzig 1914; Weiß u. Scheer,
Ausf. Lehrb. d. Galvanoplattik u. Galvanoftegie, 6. Aufl., Wien 1925. A. W. Unger
Elektrum, Legierung des Altertums, aus einem Teil Silber und drei Teilen
Gold beftehend. S. a. Bernltein.