Volltext: A bis Bohren (Bd. 1)

Apjidaiflddzen 
Aquädukt 
Aplidalflächen. Sei irgendeine Fläche gegeben und durch einen willkür- 
lichen Punkt, den Pol, eine die Fläche fchneidende Ebene gelegt. 
In der im Pol auf dieier Ebene errichteten Normalen werde der größte und der kleinlle 
Radiusvektor der Schnittkurve  man nennt lie Apfidalradien  abgetragen. Wenn die 
Schnittebene lich dann in beliebiger Weile um den Pol dreht, fo befchreiben die Endpunkte der 
abgetragenen Strecken die fogenannte Aplidalfläche der gegebenen Fläche in bezug auf den an- 
genommenen Pol. Die Aplidalfläche einer Fläche zweiten Grades, die einen Mittelpunkt beiitzt, 
in bezug auf letzteren als Pol, ift eine Wellenfläche. 
Literatur: Salmon, G., und Fiedler, W., Analytilche Geometrie des Raumes, 2. Teil, 3. Aufl., 
Leipzig 1880, Artikel 255 u. ff. lllehmke 
Apliden, in der elliptifchen Bahnlinie eines Himmelskörpers die beiden 
Punkte, in denen er von feinem Zentralkörper den kleinllen und den größten 
Abltand hat, alfo die Endpunkte der großen Achfe der Ellipfe, der Ap li denl inie. 
In diefen Punkten erreicht der Himmelskörper die größte und kleinfle Gefchwindigkeit 
in feiner Bewegung um die Sonne. Bei einem Planeten oder Kometen nennt man den Zeit- 
punkt, in dem derfelbe lich in dem der Sonne näheren Apiidenpunkt befindet, den feines 
Perihels (Sonnennähe) und entiprechend die Stellung im diametralen Punkt fein Aphel 
(Sonnenferne). Für die die Planeten umkreifenden Monde gelten ähnliche Bezeichnungen, für 
die Erde (Perigaeum und Apogaeum). Vgl. Präzeffion. 1.. Amhronn 
Aptychenfchichten werden in den Alpen der Juraformation, dem Dogger 
und Malm angehörige, landig-kalkige Schichten, Kalklteine und Mergel (Aptychen- 
mergel) genannt, die zahlreiche verlteinerte Rette von „Aptychen", Verlchluß- 
lchalen der Gehäule von Ammoniten, führen. In den bayrilchen Alpen werden. 
vielenorts bunt erfcheinende, geileckte und geflammte Mergel zur Zement- 
fabrikation verwendet. Bräuhairlfer 
Aquadag, Mifchung von Johnfons künltlichem Graphit mit Waller in Palla- 
form, zur I-Ierltellung wäfferiger Schmieremulfionen. 
Aquädukt (aquae ductus), Wallerleitungsbrücken, bei denen das Waller 
dem Verforgungsort in Gerinnen oder Röhren zugeführt wird, die auf einem 
über dem Gelände errichteten (meilt brückengewölbeartigen) Unterbau aufruhen. 
Derartige Konltruktionen werden bei größeren Höhen fehr teuer, belonders auch des- 
wegen, weil man in Rücklicht auf ein gutes Auslehen und geringen Unterhaltungsaufwand 
allen Sichtflächen eine faubere Bearbeitung geben muß und weil im Verhältnis zu dem ganzen 
kubilchen Inhalte eines Aqäduktes die fichtbaren Flächen fehr groß lind. Man verwendet 
deshalb Aqädukte in der neueren Zeit nur dann, wenn lie erhebliche Betriebsvorteile gegen- 
über den im Boden verlegten Rohrleitungen (Siphons) gewähren. Diele Vorteile lind in der 
Regel: i. Die Anwendbarkeit eines fehr geringen fpezifilchen Gefälles. Es ilt bei größerer 
Waflermenge zuläflig, in offener Rinne auf das Gefälle von 1:l0000 herabzugehen, ohne daß 
die Befchaffenheit des geförderten Walters nachteilig beeinflußt wird, während man bei guß- 
eifernen oder fchmiedeeifernen Siphons (Düker, f. d.) zur Verhinderung einer rafchen Inkru- 
ftation bzw. Oxydation die Gefchwindigkeit des Durchflulfes weniger herabmindern follte.  
2. Die größere Sicherheit der Konltruktion, die durch die leichte Zugänglichkeit der waffer- 
führenden Rinne (den Röhren) und durch den geringeren Druck des Walters auf die Leitungs- 
Wände gegeben ili.  3. Die Möglichkeit, die Wafferrinne (die Röhren) jederzeit bequem und 
an beliebigen Stellen reinigen bzw. reparieren zu können, was bei gefchlollenen, lief unter 
dem Boden und ganz oder teilweife unter Wafler liegenden Talunterfahrungen (Siphons) ftets 
mit großen Schwieri keiten verknüpft ift.  4. Die große Dauerhaftigkeit derartiger Anlagen 
gegenüber den gußeigernen oder fchmiedeeifernen Druckleitungen (Düker, Siphons), deren Dauer 
nur befchränkt ift, weil man eilerne Röhren gegen Oxydation nicht vollkommen zu fchützen 
vermag.  Häufig fpricht zugunlten der Aquädukte auch der Umltand, daß es bei reißenden, 
zu Auskolkungen geneigten Strömen gefährlich ift, Leitungen unter deren Sohle zu legen, 
während Ueberbrückungen lich ohne Gefahr herftellen laffen. Flüffe, die mächtige Hochwaffer 
führen und von felligen, lteilen Ufern umgeben lind, geftatten die Heritellung von Aquädukten 
über das Flußbett manchmal auch mit den gleichen oder mit geringeren Kolten wie die Her- 
ltellung von Siphons. Zu diefem Zwecke werden in der neueren Zeit nicht nur gemauerte oder 
Betonaquädukte hergeftellt, wie nachftehende Abbildung des 1835 erbauten Aquädukts über die 
Murg bei Weißenbach (Baden) zeigt, fondern man verwendet hierzu auch Eilenkonftruktionen 
  Auch lind fchon gußeilerne Rohrleitungen durch einfache Armierung zu Aquädukten 
geltaltet worden  Während man über die Dauer gußeiferner Rohrleitungen noch keine un- 
widerfprochenen Erfahrungen befitzt, lteht die große Dauerhaftigkeit der Aquädukte gefchicht- 
lich felt. Anlagen im Alter von mehr als einem Jahrtaufend werden heute noch benutzt  
Von neueren Aquädukten feien genannt diejenigen der Wiener Hochquelleitungen  der 
Parifer Zuleitungen  Ueber dem offenen Spiegel von Aquäduktrinnen muß die Luft gut 
zirkulieren können; deshalb lind von Zeit zu Zeit Luftöffnungen anzubringen. Gefchloffene, 
in Aquädukten liegende Rohrleitungen dagegen lollen der Luftzirkulation nicht ausgefetzt werden; 
der freie Luftraum zwifchen Einhüllung und Rohr ilt vielmehr nur als lchlechter Wärmeleiter 
auszunutzen und nicht auszufüllen, weil man dadurch die Zugänglichkeit erfchwert und unter 
Umltänden fchädliche chemifche Einwirkungen auf die Oberfläche der Röhren hervorruft 
Häufig werden in der neuelten Zeit Tragkonltruktionen beltehender Brücken zum Aufhängen
	        
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