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Anfdzlußmeffungen
Anfdllußweidze
Winkel rechnerifch abgeleitet werden können. Diefe Dreiecke fowie die darin zu meffenden
Stücke find fo anzuordnen, daß für die gefuchten Stücke eine möglichft günilige Beltimmung
geüchert ift. Näheres f. Triangulierung, Polygonifierung. (l Reinhertz) L. Ambronn
_Anfchlußmeffungen geben den Zufammenfchluß felbftändiger Aufnahme-
gebiete. In der Markfcheidekunde müffen die Meffungen der einzelnen Sohlen
aufeinander und auf die Tagemeffungen bezogen oder die Sohlenriffe auf den
Hauptgrundriß projiziert werden. Die Punkt- und Richtungsübertragung erfolgt
entweder unmittelbar oder durch Schachtlotung abgefetzt; die Verbindungsitellen
müffen direkt oder durch kurze Polygonzüge an die Grubenfeldtriangulierung
angefchloffen werden. Die Anfchlußmeffungen gehören zu den wichtiglten und
fchwieriglten Aufgaben der Markfcheidekunde; vgl. Schachtlotung und
Orientierungsmeffungen.
Bei Stollen, geneigten Tagesftrecken, flachen (tonnlägigen) Schächten und Bremsbergen hat
man einfach einen Polygonzug in die Grube hinein- und dort weiterzuführen, Fig. 1; man iucht
noch auf einem andern Wege, unter Umttänden auch durch einen Wetter-(Licht-ßchacht oder ein
Gelenk einen weiteren Anfchluß zu gewinnen. Wo dies nicht möglich
i, und zugleich ein ilarkes Einfallen 45 U) vorhanden ift (Fig. 2), wird die
A: 1- Richtungsübcrtragung un-
" 1.3" M? {H43 Lntllßphtlgh (icher, und man rnuß eine
x kLlCht-Stllitllttä 1 Orientierungsmeffung zur
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Flg. l. Fig. 2. Fig. a. Flg. 4.
Hilfe nehmen. Bei feigeren Schächten ift abzuloten; zwei Lote ergeben die Baiis, deren Richtung
über Tage zu beitimmen und an die unter Tage anzuichließen ift. Können zwei Schächte benutzt
werden, die in der Grube eine Verbindung haben, fo verbindet man unten die Lote durch
einen Polygonzug, durch deffen Einreehnung in die oben beftimmte Richtung die Anfchluß-
Winkel 7' und w erhalten werden, Fig. 3. Kann der Anfchluß nur durch einen einzigen Richt-
ichacht gefchehen, fo muß man beide Lote in diefen einhängen und erhält eine nur 1-3 m
lange Balislinie für die Anfchlußmeffung. Dann tind für Lotung und Metlfung befondere Maß-
nahmen zu treffen. Mißt man im Anfchlußdreieck ABC den Winkel a und die drei Seiten, fo
ergibt {ich für einen Anichlußwinkel ß der mittlere Fehler
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Daraus folgt, daß man ein möglichit fchiefes Dreieck mit möglichit großen Seiten nehmen foll,
Fig. 4. Dann ftellt fich der Fehler auf
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Alfo a und die Seiten möglichit fcharf meffen. Man kann üch in die Verlängerung von BC
telbft ttellen. Dann wird
4,3 : i ä. da.
Ift ein fpitzwinkliges Dreieck nicht möglich, fo nimmt man beffer zwei Aufftellungspunkte
A und A1, alfo ein Anfchlußviereck, Fig. 5 oder man mißt unten die Winkel in den
Lotpunkten B und C felbft im Anfchlußdreieck ABC. Bei tiefen und naffen Schächten, auch
in Schlagwettergruben wird man itatt des Doppellotverfahrens meiit beifer eine Orientierungs-
mefiung, entweder mit Magnet oder mit dem Kreifelinitrument, verwenden. Auf {ie allein ift
man angewieien, wenn man nur ein Lot einhängen kann.
Literatur: [1] Uhlich, Lehrb. d. Markfcheidekunde, Freiberg 1901. [2] Schumann, Zur Aus-
gleichung von Liniennetzen. Mitt. a. d. Markieheidewefen, Heft ll, Freiberg 1909. Haußmavm
Anfchlußweiche (Gegeniiück zur Trennungsweiche, i. diejenige
Weiche, mittels deren bei einer Bahnabzweigung (i. d.) die Gleife gleicher
Fahrrichtung zufammenlaufen (f. Bahnhöfe).
Auch die Weiche, mittels deren ein Anfchlußgleis auf freier Strecke oder in einem Bahn-
hof an das Hauptgleis bzw. ein Bahnhofsgleis angefchloften itt, wird als „Ani'chlußweiche'
bezeichnet. (lauer