pfaffenhofen käme vnd si des Erinndert so sol ain Rat
des ingedenck sein so die mess ledig wurd, wo aber das
nit war so sollen ain Ersamer Rat als die nominatores
vnd Lehenherren der mess ainen erbern briester der
vor hin mitkainer goezgab versehen ist, fürweisen der
auch selbs mit seinem leib die mess Verwesen vnd
besiczen sol, wo er aber darauf nit sein vnd die mit
ainem andern briester Verwesen wolt, so sol im doch
von der mess güllt nichts vnd kain absenndt zu sten
sunnder dem der die mess verwest beleiben. Es sol
auch ain Caplan die mess niemant übergeben noch
verwechslen an der lehenherren gunst willen wissen
vnd zu geben in kain weiss vnd 0b der obgeschriben
järlich gelt gar oder eins tails abgelöst wurde, so sol
ain Ersamer rat mit wissen ains Caplans dasselb gelt
von stund so aller paldist, können vnd mügen wider-
umb anlegen ainen järlichen gelt auf gewisen stucken
kauften, damit der mess kain abpruch beschech sunn-
der zu ewigen zeitten geballten werde, das ich ine be-
uelh auf ir treuw vnd gut gewissen als si got dem
almachtigen dem strengen richter am jüngsten tag
darumb antwort geben sollen vnd muessen vnd die
weil aber sölh zins nit widerumb angelegt werden,
sollen und wellen wir obgedacht Burgermaister vnd
Rate zu pfaffenhofen ainen jeden Caplan sein järlich
güllt vnd zins on abgangk reichen vnd bezalen treu-
lich on geuarde. Des alles zu warem vrkunde vnd ewi-
ger bestättung so hab ich obgemelter Erasem grasser
als Stiffter der mess mit vleis erpeten den Ersamen
vnd weisen FridrichenEsswurmb vnderrichter zu Mün-
chen das er sein aigen insigl im vnd seinen erben on scha-
den an den brief gehangen hat so haben wir Johanns
von gottes verhengnuss Abbte des wirdigen gocz-
hauss Schewrn als Richter Lenherrn der pfarkirchen
zu Pfaffenhouen vnd Ich Vlricus Landsperger pfarrer
zu Pfaffenhouen vnd auch wir Burgermaister vnd
Rate daselbs zu Pfaffenhouen vnser aigen innsigl an
den brief thun hengen zu gezeucknuss alle innhalt
desselben vest vnd stät zehallten vnd geballten werden
vnd sind zeugen mein obgemelten Erasem Grassers
bete vmb sölh besiglung die erbern Christoft Hunger
vnd Hanns Schaur baid burger zu Münchenßeschehen
vnd geben an pfincztag nach Sand vrsulentag als man
zelt nach Christi Jesu vnsers lieben herrn geburde
tausent fünffhundert vnd im sibentzehenden Jaren.
O
17. Akten über den Umbau des Salzbrunnens in Rei-
chenhall.
a) Der Erst Ralslag: 28. August 1498.-- Archiv der Ge-
neraldirekiion derBerg-, H ülten- und Salzwerke
München.
Vermerkht die beschawung des Salltzbronn zu
Reichenhall, Ratslag vnd gutbedunkhen, auf bevelh
und durch die verordennten Werkhleut mit namen
Maister Hanns Hofzymerman, Maister Hanns Prant-
huber, Hofmawrer, Maister Vlrich I-Iantler zu Burk-
hausen, Maister Sigmund älawx-er, Maider Steffen,
Brugkhmaister zu Scherding, Maistcr Martein Maw-
rer, Maister Pangratz Statmaister Zymerman, hiai-
ster Vincenz Griesmaister Zymerman, Maister Steffen
Mawrer zu Sand Zeen zu Reichenhall, Auch Maister
Erasem Steinmetz, Maister Ulrich Zymerman, vnd
Maister Hanns Zott, Mawrer von München, vnd der
Bronnleut, beschehen in beywesen, Ludwig Pötsch-
ner, auch von München, vnd mein Marchsen Schmuk-
hen, Salltzmaister zu Reichenhall, am Montag vnd
Erichtag nach Sand Barthlmestag, Anno dömi lxxxx-
vn].
Von Erst, ist der Salltzbronnen erschöpfft vnd ge-
wunen worden, sovil ditzmalls muglich gewest,
darauf Ich Ir yedem in sonnderhait zuegesprochen,
vnd sein gut bedunkhen auffschreiben lassen. Nach-
rnaln Sy all, das gehört, conuersiert vnd vergleicheulst
Ir allerfürnemen, den Bronn, auf das allerfürderlich-
ist, von grundt auszupawen,Vnd sey ain tag vnd ain
yede Stund zulanng damit zuuerziehen, Nachdem die
Stainwand, so schödrig, auch die Mawr, allso über-
hanng, mit vil ledigen Stukhen, vnd allten vermoscht-
ten Pölltzn, das Ir kainer Raten wil, die Zurigeln,
auf majnung, ob man die auf wechseln wollte, ist
merkhlich zubesorgen, Ob daselb geschoder oder die
Hanngend Mawr, in den Bronnen vielen möcht ettwo-
vil nach Im ziehen, nachdem das Wasser, genannt der
Öxler, dasselb Erdtrich vasst durchganngen hat, sollt
dann sölhs, die gesalltzen Zuefluss verstellen oder
verschuten, ee das wider verraumht wurde, mochten
die Salltzfluss hindersich steen, vnd annders ennden
abprechen, das nyemand wesst, wo Sy hinkomen
weren. Vnd ob gleich meins genedigen Herren ec.
willen, ytz vorhannden vnd Bevelhen were sölhen
Paw, vonstundan anzufahen, so wil doch die Zuerich-
tung des Zeugs vnd aller nodturfft, wo man es auf
das allerfiirderlichist angreyff, dannoch sein Zeit.
haben, deshalben not sey, seiner genaden willen, auf
das Belldigst Zuuersteen vnd in sölhe gepew schikhen.
Auch ist das fürnemen, Wann man sölh gepew, an-
fahen welle, zumal wann es drukhen Weter hett,
ausserhalb des Stadl ain Gruben oder Zwo, was die
nodturfft eraischen wurde, zugraben vnd aussetzen,
auf Maynung, den Flus, genannt der Öchsler, 0b Er
da gefunden würde, alls man verhofft ain Zeit da-
selbs zubehallten, vnd ans gewynnen, allsdann ainen
flucht graben, von dem Perg, gegen den Weg, zu-
machen, alls tewff es stat haben wollt, Vnd denselben
gegen dem Salltzbronnen, nodturfftigclich versehen,
ob damit verkomen möcht werden, das angezogner
Öchsler, dem Salltzbronnen nit zuekäm, sonnder aus
dem Graben gefurt wurde, doch ist in solhem Graben
voraugen zuhallten, das man nicht zu teuff komb,
vnd dem gesalltzen Wasser nicht zu nachtail raiche.
Allsdann ainen Ring, mit Holz aufgeslossen, vmb
den Bronen, sovern man des Fells halber mag, damit
man das allt gemewr vnd anders mit sicherhait ab-
tragen vnd gearbaitten mog.
Itern der gcpew sölle in ainen Zierkel gemacht. wer-