Arbeiterin, wo bloß die notwendigsten Muskeln
vorhanden, beinah herausgemartert sind, kenn-
zeichnet aber gerade in diesem Werk den rassigen
Spanier. Die Symphonisierung von Wäsche und
Dampf in Weiß und Wolkigkeit wirkt hingegen
unselbständig und literarisch erzwungen.
Die nächsten Arbeiten Picassos zeigen besonders
stark die Neigung zur Vereinfachung. Die Ab-
hängigkeit von Puvis de Chavannes wird immer
auffallender! Ein kranker Bettler in dekorativem
F reskenstil trägt in einem Korb Blumen herbei,
die noch im Sinne Odilon Redons gemalt sind.
Das Bild ist, wie immer bei Picasso, eklektisch;
von drei Meistern entlehnt, und dennoch per-
sönlich, gerade in seiner Abhängigkeit sogar auf-
richtig. Picasso arbeitet in dieser Art weiter:
Odilon Redon muß auch für die Schläfen eines
dahinsiechenden Jünglings Rosenkränze weiter-
liefern. Und sogar Picassos primitive Zeichnungen
hat er lange beeinflußt.
Bleiben wir noch bei den blassen Farben des
Puvis de Chavannes, nehmen wir dazu Gauguin-
sche Konturierung und plötzliche heftige Far-
beneinfälle, so sind wir äußerlich mit Picasso
einen Schritt weitergegangen! Es handelt sich
dabei natürlicherweise um ein Erlebnis des leiden-
schaftlichen
Jüngnngs,
nicht
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ein
Hemm-
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