Allgemeines aus der Praxis des Lackierens
mit feinen Industrielacken.
Einleitung, Die Verwendungsinög'ichkeiten von 'Spirituslacken
sind von jeher in Form von Polituren, Beizen, Appreturen, Lederlacken
usw. ganz bedeutende gewesen. ln den letzten drei Jahrzehnten haben
die Zaponlacke den sogenannten "geistigen" (weingeistigen) Lacken auf
gewissen Gebieten, vor allem in der Metallwarenbranche und im Kunst-
gewerbe, sowie ganz allgemein da, wo es sich um die äußere Veredlung
kunstgewerblicher Gegenstände handelt, mit Erfolg eine nicht unbe-
deutende Konkurrenz gemacht. Die Frage, wo ein Spiritus- oder ein
Zaponlack angewendet werden soll, kann naturgemäß nicht allgemein,
sondern nur von Fall zu Fall beantwortet werden. Es gibt kaum einen
Betrieb," der nicht in einem seiner Zweige gezwungen wäre, die eine
oder andere dieser beiden Lacksorten zu verwenden. Sowohl von
Spirituslacken als auch von Zaponlacken braucht die optische und die
Beleuchtungsindustrie bedeutende Mengen.
Während die Herstellung von Möbelpolituren, Faßglasuren und
ähnlichen Spirituslacken eine alte, lange geübte Kunst ist, ist die
Fabrikation und Verwendungsweise von Zaponlacken kaum älter als
drei Jahrzehnte. Die Herstellung gut gearbeiteter lndustrieartikel und
feiner Metallwaren hat in diesem Zeitraum einen ganz bedeutenden
Aufschwung genommen. Einen unmittelbaren Zusammenhang mit dieser
Industrie hat die Fabrikation feiner Dekorations- und Schutzlacke.
Hierfür kommen aber nicht nur alle Metalle in Betracht, sondern
sämtlich e Materialien, die im modernen Kunstgewerbe überhaupt
eine Rolle spielen wie: Celluloid, Glas, Porzellan, Holz, Papier, Kunst-
massen (Galalith, Bakelite), Leder, Lederimitationen, Gewebe, Tapeten,
Ton u. a. m.
_]e mehr die Metallwarentechnik und das moderne Kunstgewerbe
versuchten, ihre Produkte zu verschönen und dem Auge gefälliger zu
machen, in demselben Maße wuchs naturgemäß der Wunsch, diese Er-
zeugnisse, die hauptsächlich zur Innendekoration dienen, vor äußeren