schlägt und je nach der Stärke des abgesetzten schwefelsaureir Bleies
die verschiedensten Lüsterfarben hervorruft. Aehnliche Lüsterfarben
werden erhalten, wenn man 60 g Weinsteinpulver in 1 Liter Wasser und
30 g Chlorzinn in 1,4l. Liter Wasser löst, beide Lösungen mischt, erhitzt
und die klare Lösung zu einer solchen von 180 g unterschwefligsaurem
Natrium in 1x; Liter Wasser gießt. Dieses Gemisch wird ebenfalls auf
800 C erhitzt und die sauber vorbehandelten Messinggegenstände in oben
beschriebener Weise getaucht.
Nach L. V a n i n 0 und E. S ei t t e r („Die Patina") wird eine
lichte, in den Tiefen d u n k e I g r ü n e P a t i n a auf Bronze in folgen-
der Weise erzielt. Die Gegenstände werden wiederholt mlt einer ver-
dünnten Lösung von Hirschhornsalz (Ammoniumkarbonat) überpinselt,
wodurch sich stark blau-grüne Ueberzüge bilden; dann wird mit Pinsel
eine Kupferölsäuremischung aufgetragen oder mit Watte eingerieben.
Später stellt man die Gegenstände in einen mäßig warmen Raum, bis die
Oberfläche trocken und glatt ist; je nach dem Ueberwiegen von Ammonium-
karbonat oder Oelsäure erhält man verschiedene Färbungen. lst erst-
genanntes im Ueberschuß vorhanden, so ist die Färbung eine malachit-
artige, im anderen Falle ist sie mehr dunkelgrün.
Florentinische Patina wird auf Bronze nach Georg
B u c h n e r auf folgende Weise erhalten. Man wäscht die Gegenstände
mit Ammoniakwasser, trocknet, erwärmt sie mit Dampf und überzieht
sie endlich mit Fett; das hierbei gebildete fettsaure Kupferoxyd soll
sich mit der Zeit in kohlensaures Kupfer verwandeln.
Auf Bronze wird eine d u n k e l g r ü n e P a t i n a nach folgendem
Verfahren erzielt. Man überstreicht oder überspritztdie Stücke mit einer
Lösung von 10 g essigsaurem Kupfer, 5 g Oxalsäure und 5 g Ammonium-
karbonat in l Liter Essig und wiederholt dieses Verfahren einige Male,
spült ab und läßt in der Wärme trocknen. Durch geeignete Nachbehand-
lung, Wachsbürsten u. dgl., erhalten die Gegenstände sehr schöne
Tönungen.
Um Bronzewaren, wie Medaillen. Statuetten, Büsten, Schnallen,
Rahmen u. dgl. mit einem b r a u n e n, e c h t e n Ucberzug zu
versehen, werden eine große Anzahl Verfahren und Rezepte vorge-
schlagen, von denen hier nur das in der M ü n z e z u P a r i s übliche
angeführt werden soll. 32 g Grünspan und 30 g Chlorammonium (Pulver)
werden mit Essig zu einem Brei angerührt, den man so lange stehen läßt,
bis er zu einer festen Masse erhärtet ist; davon werden etwa 50 g in zwei
Liter Wasser gekocht. Die Lösung wird durch Absitzenlassen oder Fil-
trieren geklärt und in einen kupfernen Kessel gegossen, in dem auf Unter-
Lagen von, Holz die Medaillen so ausgebreitet liegen, daß sie sich weder
untereinander, noch die Wandungen des Kessels berühren können. Dann
kocht man behutsam eine Viertelstunde lang, nimmt die Medaillen her-
aus, spült sie ab und trocknet in Spänen. (Zimmer, „Chemische
Metallfärbungen", "Helios", „Fachzeitschrift für Elektrotechnik" 1919,
Band XXV, Seite 284).