BÄUME
UND
STRÄUCHER
ALS
PLASTISCHE
MASSEN
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Die Gehölzzusammenstellungen können sowohl geometrisch
regelmäßige Formen haben, wie Haine, Alleen, Hecken, als
auch unregelmäßige Gruppen von natürlich erscheinendem Wachs-
tum sein. Die Hauptsache bei ihrer Bewertung für die künst-
lerische Gestaltung ist nicht die Form der einzelnen Masse oder
Gruppe, sondern ihr Zusammenwirken als bald einander bei-
geordnete,
bald
einander
untergeordnete
Teile
des
Gesamt-
auf baues,
der
Gesamtgruppierung.
Diese
soll
wohl
einheitlich
erscheinen, aber es soll kein langweiliges Einerlei, sondern wohl-
tuender Wechsel der Formen, gewissermaßen Bewegung der
Massen erzielt werden.
Dadurch, daß die plastischen Gehölzkörper Schatten Werfen
und verschieden hell beleuchtete Flächen haben, und dadurch,
daß das Licht durch das Laubdach von Bäumen und Gebüsch
nur gedämpft einfallen kann, ist ferner ein Wechsel von
beleuchteten und dunkleren Flächen, sagen wir, von Licht
Schatten möglich.
hell
und
Der Maler gibt dem Vordergrund eines Landschaftsbildes
eine andere Beleuchtung als dem Mittel- und Hintergrund; er
läßt den ersteren manchmal beschattet sein und in den anderen
die Sonne scheinen; er verstärkt im Vordergrund die warmen
Töne, um den Mittelgrund in die Ferne zu rücken, zu vertiefen.
Will man im Garten ähnlich wirken, so muß man zu dem
Mittel verschieden beleuchteter Flächen greifen. Man denke
sich eine Hainpfianzung, unter deren Laubdach ein angenehmes
Dämmerlicht herrscht, als Vordergrund der Gartenszene, da-
hinter in greller Beleuchtung, ohne jeden Schatten, ein Schmuck-
Stück, eine Grasfläche, verziert mit Blumenbeeten in leuchten-
den Farben und womöglich bereichert durch Fontänenanlagen
und Statuenschmuck, so wird durch den Kontrast von hell