DIE
GRÖSSE
DES
GARTENS
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vielfach so eingerichtet, daß sie mehr für die Vorübergehenden
auf der Straße als für den Besitzer und seine Familie bestimmt
zu sein scheinen. Ich Weiß wohl, daß man städtische Häuser
nicht mit beliebig großen Gärten ausstatten kann, da die Par-
zellierung eines Baublockes häufig der Tiefe des Gartens enge
Grenzen ziehen muß. Aber in neu entstehenden Stadtvierteln
würde der Bodenspekulant die Aufteilung der Grundstücke ändern
müssen, wenn die Mehrzahl der Käufer größere Grundstücke
bevorzugte. Vom Spekulanten kann man die Teilung in größere
Parzellen nicht erwarten, da der Bodenwert sich erhöht, je mehr
Parzellen er aus einem Grundstücke herausschneidet. Also auch
im Sinne einer gesunden Bodenpolitik liegt die Schaffung größerer
Gärten in Villenvierteln. Wenn der Garten erst wieder als Teil
der Wohnung angesehen wird, in welchem man sich zu manchen
Zeiten gerade so behaglich aufhalten kann als in den Räumen
des Hauses, und wenn dann, was nicht ausbleiben kann, bei
dem Hausbesitzer wieder Freude an seinem Garten und dessen
PHanzeninhalt erwacht, wird
wieder wachsen.
die Nachfrage nach größeren Gärten
Am günstigsten kommt die Größe des Gartens zur Geltung,
wenn die nicht bebaute Fläche eines Baugrundstückesßusammen-
liegt. Die Anordnung ist nur möglich bei geschlossener Bau-
weise ohne Vorgärten. Sie gestaltet sich noch vorteilhafter,
wenn innerhalb des Baublocks die hintere Baulinie vorgeschrieben
wird; d. h. wenn die Häuser mit ihren Hinterfronten nicht über
eine vorgeschriebene Linie hinausgehen dürfen, und Hinterhäuser
ganz verboten sind. Die Abb. 4 zeigt einen Baublock dieser
Art, welcher von der Aktiengesellschaft für Baubedarf in Köln
angelegt ist. Da die Hinterfronten hübsch ausgestaltet und mit
Balkonen versehen sind, und da die Errichtung massiver Ein-