Volltext: Gartensozialismus

muß, soll sie sich nicht nur in den üblichen Schlagworten er- 
schöpfen und somit auf kritische Menschen der Ueber- 
zeugungskraft entbehren, letzten Endes eine Verbesserung des 
Wohnungswesens und im Zusammenhang damit eine Sicher- 
stellung der Volksemährung, durch weitmöglichste Selbst- 
versorgung, zum Ziel haben. Sozialisierungen, welche dieser 
selbstverständlichen Forderung nicht entsprechen, veranlassen 
nur eine nutzlose Zersplitterung jener starken Triebkräfte, die 
einst zusammengefaßt zum wirtschaftlichen Aufstieg Deutsch- 
lands führten. Unser Weg ist demnach klar vorgezeichnet. 
Seine Verfolgung bedeutet nicht mehr und nicht weniger, wie 
die Wiederherstellung des Zusammenhangs zwischen Mensch 
und Natur, jene Gemeinschaft, die unsere Voreltern erstarken 
und zu großen Taten reifen ließen, deren Fehlen andererseits, 
nicht zum wenigsten unseren heutigen Zusammenbruch ver- 
schuldete. Wie schwer lösbar auch augenblicklich das 
Problem, jedem Volksgenossen seinen berechtigten Anteil an 
Luft imd Sonne zu geben, erscheinen mag, so müssen doch 
Möglichkeiten gefunden werden, um die Natur auch den 
Stadtbewohnern, und sei es selbst in der bescheidenen Form 
des Dachgartens, wieder nahe zu bringen.  
Hamburg, 
1919. 
HermannKoenig.
	        
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