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vom Einsturz der Grabenwände her. Die eines Vergehens
wegen verurteilten Sklaven wurden bei den Alten in die Berg-
werke geschickt, wo sie infolge der schlechten Luft bald zu-
grunde gingen. Gegen die Dämpfe gebe ich folgendes Mittel Mittel gegen die
an: Wir wollen die Luft durch beständige Ventilation in Be- BMW"
wegung erhalten und brennende Lampen anwenden, damit
der Dampf, wenn er etwa leicht ist, von den Flammen verzehrt
werde, wenn er aber schwerer ist, die Leute in der Grube ein
sicheres Anzeichen haben, um sich beizeiten vor einem herein-
brechenden Unheil zu flüchten. Denn beim Hinzutritt von
schweren Dämpfen erlischt die Flamme. Wenn aber Dämpfe
eindringen und verbleiben, so grabe, sagt man, nach beiden
Seiten zur Rechten und zur Linken Luftlöcher, durch welche
die verderbliche Wirkung der Dämpfe ungehindert abziehen
kann 16. Gegen die Gefahr des Einsturzes geh folgendermaßen Millelgegen die
vor. Zuerst lege auf den Boden, wo Du einen Brunnen zu graben Eimlmgeiaäß
beschlossen hast, einen marmornen Kranz oder einen aus ßßfjfj"dfj""
sehr festem Holze von der Größe, als Du den Umfang des Brunnens
Brunnens haben willst. Dieser wird Dir die Basis für das auf-
zuführende Mauerwerk abgeben. Darauf also führe die Seiten-
Wände des Brunnens auf, drei Ellen hoch und lasse sie trocken
werden. Sind sie trocken, grabe das Innere des Brunnens aus
und nimm heraus was darinnen ist. Es wird geschehen, daß
sich, so tief als man gräbt, das Mauerwerk senkt und nach
abwärts gleitet. Endlich wirst Du durch Vermehrung der
Grube wie des Mauerwerks sicher zu jeder gewünschten Tiefe
hinabgelangen. Manche wollen das Mauerwerk des Brunnens
ohne Mörtel ausgeführt haben, damit keine Wasseradern ver-
legt werden. Andere lassen eine dreifache Mauer hinabführen,
damit das Wasser unten aus dem Grunde gereinigter heraus-
sickere.
Aber ein sehr großer Unterschied ist es, wo Du gräbst.
Denn, weil die Erde aus verschiedenen Schichten besteht,
kommt es vor, daß manchmal Regenwasser unter der ange-
häuften Erde, die man auf der ersten dichteren Rinde findet,
Alberti, Bücher über die Baukunst. 37