Volltext: Zehn Bücher über die Baukunst

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sition, sondern dient „wie Edelsteine in der Krone"" 
dazu, dieselbe als schmückende Zutat zu beleben. Der 
Schmuck ist Alberti „gleichsam ein die Schönheit 
unterstützender Schimmer und etwa deren Ergänzung. 
Er ist nicht innerlicher Art, sondern hat mehr den Cha- 
rakter erdichteten Scheines und äußerer Zutat", wäh- 
rend die Schönheit, „die bestimmte gesetzmäßige 
Übereinstimmung aller Teile, was immer für einer 
Sache, die darin besteht, daß man weder etwas hinzu- 
fügen noch hinwegnehmen oder verändern kann, ohne 
sie weniger gefällig zu machen  gleichsam dem Kör- 
per eingeboren ist und ihn ganz durchdringtma. 
Gewaltig und göttlich nennt er daher die Aufgaben 
des Baukünstlers, bei deren Ausführung es der An- 
spannung aller künstlerischen und geistigen Kräfte 
bedarf. Und es kommt nicht jedermann zu, eine so ge- 
waltige Sache in Angriff zu nehmen. Mit beherzigens- 
werten Worten weiß er die Schwierigkeiten und Pflich- 
ten des Architektenberufes zu schildern. Unerbittliche 
Strenge gegen sich selbst, peinlichste Gewissenhaftig- 
keit gegenüber dem Bauherrn nicht nur in künstleri- 
scher, sondern auch in moralischer Beziehung sind die 
unerläßlichen Anforderungen, die Alberti an jeden 
Baukünstler stellt". 
Dementsprechend verlangt er aber auch, durchdrun- 
gen von der sozialen Bedeutung der Baukunst, für den 
Architekten die gebührende Stellung in der mensch- 
lichen Gesellschaft. War noch bis zu Albertis Zeiten 
der Architekt gezwungen, mit Stallmeistern, Kutschern 
und Dienern an einer Tafel zu speisenß, fordert Alberti 
für ihn jetzt einen Platz an der Seite des Fürsten und 
Edlen als deren vertrauten Freund und Berater.
	        
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