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Diese einzelnen Glieder wieder werden entweder glatt oder ver- Anwendung der
ziert angewandt. Auf das Band meißelt man Muscheln, ge-
flügeltes Getier oder Inschriften; in die Stufen Zähne, und Glied"
zwar nach der Regel, daß sie halb so breit als hoch sind und
der hohle Zwischenraum zwischen den Zähnen 20 von drei
Teilen der Breite zwei erhält. Das Tau versieht man mit einem
Eierstab oder bekleidet es manchmal mit Blättern; auch die
Eier machten die einen vollständig, die andern oben abge-
stumpft. Aus dem Seil macht man Beeren, die gleichsam auf
einen Faden aufgereiht sind. Kehle und Welle bedeckt man
aber nur mit Blättern. Das Bändchen wird immer glatt gelassen.
Bei der Verbindung der Teile geht man nach dem Grundsatz vor,
daß immer der höher liegende Teil mehr hervorragt als der
untere. Teil von Teil wird durch ein Bändchen getrennt, das den
einzelnen Teilen als Sims dient. Das Sims ist nämlich das oberste
Zierglied eines Teiles. Sie sind deshalb auch angebracht, weil sie
durch ihre glatte Oberfläche, die ausgearbeiteten Verzierungen
voneinander trennen; es bildet den sechsten Teil jenes Gliedes
dem es zugehört, mögen es jetzt Zähne sein oder Eierstäbe. Doch
bei der Kehle werden sie aus dem dritten Teil gemacht werden.
ÜBER DAS KAPITÄL UND SEINE TEILE NACH DORISCHER,
JONISCHER UND KORINTHISCHER ART.
8. KAPITEL.
Nun kehre ich zu den Kapitälen zurück. Das Kapitäl machten Das Dorische
die Dorier so dick wie die Basis und teilten dessen ganze Dicke
in drei Teile. Den ersten gaben sie der Deckplatte, den zweiten
nahm der Kessel ein. Für den Hals des Kapitäls unter dem
Kessel blieb der letzte dritte übrig. Die Breite der Deckplatte
hatte nach allen Seiten einen Durchmesser und den sechsten
Teil des Halbmessers der Säule zu unterst. Die Teile dieser
Deckplatte sind folgende: Sims und Platte; und zwar ist das
Sims hier eine Kehle, dieses nimmt von fünf Teilen der Deck-