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in Windungen gezogen und nur an tiefen Stellen angelegt
werden, daß weder ein Bewaffneter hindurch, noch ein Unbe-
waffneter zur Burg gelangen kann, außer wenn er gerufen
und zugelassen wird. Sie werden am besten in den Kanälen
oder noch eher an einer verlassenen, unbekannten und san-
digen Stelle angelegt, oder in den verborgenen Kapellen oder
Gräbern der Tempel. Da es ferner nötig ist, menschliche Zu-
fälle keineswegs zu vernachlässigen, wird es natürlich ange-
Geheime Ein- zeigt sein, für sich bekannte Eingänge ins Innere der Burg zu
gäwe haben, durch welche man, falls es einmal geschieht, daß man
ausgeschlossen wird, sofort mit Bewaffneten eindringen kann.
Und vielleicht wird es gut sein, zu diesem Zwecke einen ganz
abgelegenen Teil der Mauern zu benützen, welcher nicht mit
Kalkmörtel, sondern mit Ton gemauert ist.
Was eines einzigen allein wegen, welcher die übrigen be-
herrscht, mag er nun ein König oder ein Tyrann sein, ge-
schehen muß, habe ich gesagt.
WELCHE GEBÄUDE NÖTIG SIND, SOBALD DAS GEMEIN-
WESEN SICH ERWEITERT, UND WO SIE ZU ERRICHTEN
SIND. OB DIE KURIE, DIE BASILIKA, DER REGIERUNGS-
PALAST, DAS LAGER, DIE TEMPEL, HEILIGTÜMER UND
KAPELLEN ABGELEGEN SEIN SOLLEN.
6. KAPITEL.
Einteilung der Nun erübrigt noch, das zu behandeln, was jene fordern, die
Relwlmk nicht nur allein die Herrschaft führen, sondern in größerer
Gemeinschaft den Staat verwalten. Diesen ist entweder das
ganze Gemeinwesen als ein ungeteiltes einziges Amt über-
tragen, oder es wird in Teile zerlegt. Das Gemeinwesen be-
steht aus dem religiösen Kult, womit wir die Himmlischen
verehren; diesem stehen die Priester vor; und den profanen
Angelegenheiten, welche die menschliche Gesellschaft und
deren Wohl umfassen. Hiefür gibt es im Innern den Senator