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ÜBER DIE PORTIKUS, DAS VESTIBULE, DAS ATRIUM,
DEN SAAL, DIE STIEGEN, GÄNGE, DIE ÖFFNUNGEN,
ZUGÄNGE, EIN ODER MEI-IRERE GEHEIMGEMÄCHER,
UND DIE VERBORGENEN FLUCHTGELEGENHEITEN, DIE
UNTERSCHIEDE DER HÄUSER DER FÜRSTEN UND DER
PRIVATEN, SOWIE ÜBER DIE GETRENNTEN UND GE-
MEINSAMEN GEMÄCHER DES FÜRSTEN UND SEINER
GEMAHLIN.
2. KAPITEL.
Ich meine, daß die Portikus und das Vestibule nicht so sehr Die Tau des
der Dienerschaft wegen, wie Diodor glaubt, sondern allen Pdßß"
Bürgern zuliebe erfunden worden sei. Innerhalb des Hauses
dient die Wandelhalle, der Hof, das Atrium, der Saal der,
wie ich meine, vom Tanzen (a saltando) seinen Namen hat,
weil hier die Hochzeiten und heiteren Gelage gefeiert wurden
nicht der Allgemeinheit, sondern den Bewohnern. Es steht fest,
daß andere Speisezimmer für die Freien, andere für die Sklaven
vorhanden sind; ferner gibt es für die Frauen, die Mädchen, die
Gastfreunde, ja. fast für jeden Einzelnen eigene Schlafgemächer.
Über die gesamte Verteilung derselben habe ich im ersten
Buche gesprochen, soweit es sich auf das Allgemeine bezog.
In ihrer Ausstattung, ihrer Zahl, Umfang und Lage müssen
sie sich nämlich dem Bedarf eines jeden genau anpassen. Nun
wollen wir dies im einzelnen verfolgen.
Portikus und Vestibule wird durch den Eingang geziert Pnrllkus und
werden. Der Eingang wird sowohl durch die Straße geziert, Vesmmk
auf welche er sich öffnet, als auch durch die würdige Aus-
stattung, welche er selbst erhält. Die inneren Räume und
Gemächer werden an geeigneten Stellen angeordnet, daß man
sie ordentlich einrichten kann, und daß Luft, Sonne und Wind
genügend Zutritt haben; daß sie ihrer Bestimmung vollkommen
entsprechen, und sich voneinander unterscheiden, damit der
Verkehr oder das Ansehen, die Bequemlichkeit und das Be-
hagen der Gäste oder der Bewohner nicht etwa leide, und der