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nichts den darüber fließenden Regen unterbricht und nirgends
ein Zwischenraum bleibt. Wenn die Dachfläche ausgedehnt
ist, werden die krummen Ziegel weiter ausgeführt, damit nicht
die Regenbäche an den Kanälen, welche sie nicht mehr auf-
nehmen können, überfließen. Damit Wirbelwinde die Dach-
ziegel nicht forttragen, möchte ich alle mit Kalkmörtel be-
festigt haben, besonders bei öffentlichen Gebäuden; denn bei
privaten genügt es, wenn Du die ersten Traufziegel gegen den
Anprall der Winde schützt. Dann werden sie lose auch leichter
erneuert, wo sich ein Schaden zeigt. Sonst führt man dies auch
auf folgende Weise am besten aus:
Eindeckung bei Bei Holzdächern werden an Stelle der Latten irdene Täfel-
Holzdächem chen in herablaufenden kleinen Quadraten angebracht, die
mit Gips verbunden sind. Auf diese Täfelchen deckt man die
flachen Dachziegel und befestigt sie mit Kalk. Diese Ein-
deckung ist gegen Feuer sehr sicher und für die Bewohner sehr
angenehm. Auch verursacht es geringere Kosten, wenn Du
an Stelle der Täfelchen griechisches Schilf als Unterlage ver-
wendest und dieses mit Kalk befestigst.
Den Ziegel, welchen Du besonders bei öffentlichen Ge-
bäuden mit Kalk befestigst, möchte ich, nicht eher verwendet
haben, bevor er zwei Jahre lang in Frost und Sonne gehalten
worden ist. Denn wenn man einen untauglichen versetzt,
so wird das nicht ohne große Auslagen behoben werden.
Erfindung bei Da kommt mir das unter, was ich beim Geschichtsschreiber
de" "W223i; Diodor über eine neue und gar nicht unzweckmäßige Er-
findung gelesen habe, welche bei den berühmten hängenden
Gärten in Syrien gemacht worden ist. Dort legte man in
Asphalt getauchtes Schilfrohr auf die Balken und gab dann
gebrannte Steine in doppelter Lage darauf, die mit Gips ver-
bunden waren. An dritter Stelle kamen dann Bleiziegel, die
so verschmolzen und vergossen wurden, daß gar keine Nässe
zu den ersten Ziegeln dringen konnte.