Balkenträger
rechteckigem
Querschnitt.
Tatsache, daß bei den amtlichen Prüfungen Balken, die sich bis 12 cm durchbogen,
aber nicht gebrochen waren, nach der Entlastung infolge der Spannung des Band-
eisens Wieder schnurgerade gestreckt wurden. In Räumen, in denen Feuchtigkeits-
entwicklung stattfindet, müssen die Bandeisen irgendwie vor dem Verrosten durch
Anstrich geschützt werden. Auswechslungen erfolgen nach Maßgabe der Abb. 142 d.
Für Balken 1 beträgt die Stärke der Bandeisen 26- 2 mm und steigt allmählich für
Balken 6 bis auf 26 3,25 mm. Die Gesamtkosten einer Holzbalkendecke können
bei Verwendung von Thierbach-Balken um etwa 30 vH vermindert werden.
7 Flacheisenstärke
Stärke m cm Lichtweite inm i? mm Nulggfniß 1" [molägälgfskgm
1 s 20 4,75 26 2,0 344 692
2 6 20 4,75 30 2,0 4') 830
3 6 22 5,05 30 2,5 355 1156
4 7 24 5,50 32 3,0 k) 1310
5 7 26 6,00 30 3.0 i) 1540
6 8 28 6,20 30 3,25 416 2040
i) Durch Zwischenschaltung zu Enden.
Versalträger. Diese in früherer Zeit verschiedentlich ausgeführten Träger sind in ihrer Aus-
bildung durch Abb. 143 gekennzeichnet. Das Eisen ist so verteilt, daß es statisch am günstigsten aus-
genutzt wird. Die erforderliche schubfeste Verbindung zwischen Holz und Eisen geschieht durch eine
in bestimmter Teilung erfolgende nietartige Nagelung. Gegen Rostgefahr mußten die Träger fabrikmäßig
mit einem dauerhaften Rostschutzanstrich versehen Werden. Die Wirtschaftlichkeit solcher Träger
erscheint zumeist fraglich; trotzdem sollen sie an dieser Stelle der Konstruktionseigenart wegen erwähnt
werden.
Bauweise Gumpertl). Das tragende Element dieser Bogenbalkendecke
(Abb. 144) ist ein Balken m, dessen Breite auf das kleinstmögliche Maß eingeschränkt
ist. Die Gefahr des Umkantens wird durch Einschubdecken beseitigt, und zwar
besteht diese Decke aus einem gleichlaufend zur Balkenrichtung liegenden einfachen
Diel n, der unter Zuhilfenahme von Dreikantleisten 0 mit je zwei Tragbalken zu dem
aus Abb. 144A ersichtlichen Bauelement starr verbunden istz). Die Einschubdecke
verlauft gegen die Balkenauflager geneigt. Die Stärke der aufrechtstehenden Balken,
Stegbohlen genannt, ist je nach der Freilange und der Nutzlast berechnet. Die
Starke der liegenden, eingespannten Bohle, Bogenbohle genannt, ist durchgängig
2,5 cm. Die Dreikantleisten werden der Bogenform entsprechend auf beiden Seiten
der Stegbohle angenagelt. Die durch zwei Stegbohlen und die dazwischen liegende
Bogenbohle gebildeten, langgestreckten Kasten werden auf den Bau gebracht und
in üblicher Weise verlegt. Zwischen je zwei dieser Kasten ist nach Maßgabe der
Abb. 144 B so viel Zwischenraum zu lassen, daß eine weitere Bogenbohle hineingelegt
werden kann. Diese Bogenbohle e Wird nicht mit den Stehbohlen vernagelt, sondern
durch weitere Dreikantleisten in ihrer Lage festgehalten. Bei außergewöhnlich großen
Spannweiten oder Belastungen verwendet man gemäß Abb. 144 C vorteilhaft 2 Bohlen
nebeneinander.
Zur Ersparnis an Holz kann man die einzelnen Bogenbalken in Entfernungen
von etwa 40 cm voneinander verlegen und dazwischen die übliche Einschubdecke
in wagerechter Lage einbauen, wie es Abb. 144 D zeigt. Man hat so die Möglichkeit
einer Verwendung billiger Schwartenbretter als Einschubdecke. Die Bogenbalken
werden in gleicher Weise hergestellt, wie oben beschrieben; nur erhalten sie statt
der äußeren dreikantigen Bogenleisten gerade Latten p zur Aufnahme der wagerecht
eingebauten Einschubdecke.
1) Verwertungszentrale Gumpertscher Patente, Ansbach (Bayern).
2) Bei einer amtlichen Probebelastung in Stuttgart betrug bei 5,0 m Stützweite und 2,5 m Decken-
breite die Gesamtbelastung 33 770 kg, was einer etwa Sfachen Nutzlast entsprach.