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Schrift weiß auf schwarzem Hintergrund, also negativ. Diese
negative Kopie kann direkt gelesen werden, sie kann aber auch
zum Kopieren eines Positives dienen.
Mit den älteren Verfahren gelingt es aber erfahrungs-
gemäß nur schwer, beide Schriften in entgegengesetzten Hellig-
keitswerten gleichmäßig wiederzugeben. Dies wird leichter auf
folgende Weise ierzieltl). Das Original wird mit einer tages-
ähnlichen Lichtquelle (Wotan-Verico-Lampe, Siemens-
Schuckert) nicht sehr stark beleuchtet und mit einer ortho-
chromatischen Zeitplatte aufgenommen. Von diesem Negativ A
wird eine Kopie auf einem Diapositivfilm (Entwicklungsfilmö)
hergestellt. Dieses Diapositiv wird mit Quecksilberchlorid ge-
bleicht kund mit einer gewöhnlichen Kopie auf Papier von einem
Negativ das mit dem Fluoreszenzverfahren gewonnen
wurde, zur konkruenten Deckung gebracht. Die vereinigten
Positive werden mit auffallender, kräftiger Beleuchtung neu
aufgenommen." Es entsteht Negativ O. Von diesem wird die-
endgültige Kopie gewonnen. Diese Kopie kann mit dem Dia-
positiv AI nochmals abgedeckt werden, wodurch die Erst-
schrift besonders stark hervortritt (doppelte Abdeckung, Abb. 21)-
9. Die unsichtbare Anfärbungß).
Alle bisher besprochenen Objekte sind selbstdifferenzierend-
Ihre photographische" Darstellung setzt chemische Unterschiede
voraus, auf der die Fluoreszenz des einen Teils und die Nicht-
fluoreszenz des anderen beruht. Es gibt aber selbstverständ-
lich Objekte, denen im gesamten keine Fluoreszenz zukommt
oder deren einzelne Teile gleichartig fluoreszieren. Es sind in
beiden Fällen nicht selbstdifferenzierende Objekte. Durch eine-
'I) D. R. P. 285154 (Inhaber P. R. Kögel).
2) Chlorbrornsilber-Diapositivfilm der Neuen Photogr. Gesellsch.,.
"Berlin Steglitz.
3) Die unsichtbare Anfärbung. Ein neues Hilfsmittel der foren-
sischen Untersuchung. Von Raph. Kögel. Sitzungsbericht der
Heidelberger Akademie, Phil-bist. Klasse, 1918.
Gesellsch.,.