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dies nicht möglich, denn zur Bestrahlung der Objekte wurden
ebensolche ultravioletteniStrahlen angewandt, die das Glas der
Objektive mit größter Leichtigkeit durchdringen. Die ultra-
violetten Strahlen iiberdeekten das Fluoreszenzbild vollkommen.
Die oben beschriebenen Ultraviolett-Absorptionsfilter lassen nun
das Fluoreszenzbild allein wirksam werden und ermöglichen
so die objektive Darstellung.
7. Versuche der Erzeugung
der Fluoreszenz mit subultravioletten
und korpuskularen Strahlen").
Versuche
mit
den
(subultravioletten)
strahlen.
Röntgen-
" Ein Durchleuchten von Palimpsesten mit X-Strahlen ließ
nach Birgittig) die Gegenwart von Zinnober, Mennige und
Ultramarin erkennen. Schwache Tintenreste erzeugen jedoch
wegen ungenügender Absorptionskraft kein Schattenbild.
Da seit den Versuchen Birgittis mehr als ein Jahrzehnt
verflossen war und es unterdessen gelang, Röntgenröhren her-
zustellen, die sehr weiche X-Strahlen austreten lassen, mußte
auf eine etwaige Fluoreszenzerregung des Pergarnentes durch
solche Strahlen geprüft werden.
Das Glas der gewöhnlichen Röntgenröhren, durch das die
X-Strahlen ins Freie treten, besteht der Hauptsache nach aus
Natrium (Atomzahl 11), Kalzium (Atomzahl 20), Silizium (Atom-
zahl 14). Die Durchlässigkeit eines Elementes für X-Strahlen
ist eine Funktion der Atomzahl und nicht, wie früher ange-
nommen, eine Funktion des Atomgewichtes. Die Absorptions-
1) Die Röntgenstrahlen sind sogenannte Ätlierstrahlen Vvon
geringer Wellenlänge. Die Kathoden- und Anodenstrahlen sind kor-
puskulare Strahlen.
2) Bivrgitti, Bessarione, Vol. 6, 1899 u. 1900, p. 2x6. La paleo-
grafia ed i raggi di Röntgen.