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bei weniger intelligenten Tieren, recht nützliche Dienste leisten,
indem er durch geschicktes "Zudrücken" die bereits ausge-
wechselten zu nochmaligem Erscheinen vor der Linse veranlaßt.
Während zum Ansitz besonders die Abendstunden des
sicheren Einhaltens der Wechsel wegen am geeignetsten sind,
bringen dem Pirschgänger vor allem die Morgen- und Mittag-
stunden die besten Erfolge, da seine Tätigkeit sich weniger gegen
das seine Äsungsplätze aufsuchende Wild richtet, ihm vielmehr
die auf Schlägen, Waldwegen bummelnden Exemplare Schuß-
gelegenheit bieten. Wie im Weidwerk gehört auch für den
Tierphotographen die Ausübung der Pirsch mit zum schwierigsten
Gebiete seiner Tätigkeit. An die persönliche Körpertüchtigkeit,
die jägerischen Eigenschaften des Ausübenden, stellt sie die
höchsten Anforderungen und ist natürlich viel, viel schwerer als
der Abschuß mit der Büchse, da selbst längstbrennweitige Objek-
tive (36-50 cm) höchstens eine dem Schrotschuß entsprechende
Brauchbarkeitsentfernung aufweisen, wozu noch erschwerend die
Handhabung verschiedener Schrauben kommt und das Wild sich
unverdeckt durch Büsche usw. darbieten muß, soll die Qualität
der Aufnahme den gehabten Mühen entsprechen. Dafür hat
diese „_]agd"art den Vorzug, daß sie stets neue Überraschungen,
was Art wie Stellung betrifft, in Bereitschaft hat. Die richtige
Ausnutzung des Windes ist Vorbedingung zum Erfolg, dafür
fallen die Schwierigkeiten, die beim. Abendansitz durch die ver-
minderte Aktinität verursacht werden, zum Teil wenigstens fort,
da der Morgen uns in die Lage versetzt, hohe Lichtfülle aus-
zunutzen, weshalb sich die Mitnahme eines Stativs, dessen
Gebrauch die Möglichkeit rechtzeitigen Bereitseins leicht nimmt,
erübrigt. Der größere Spielraum in .de_r Belichtungszeit gestattet
sogar die Verwendung abgeblendeter Fernobjektive, wobei nicht
verschwiegen werden darf, daß die Einstellung abgeblendeter
langbrennweitiger Linsen nicht leicht ist. Am Anzug sind
verdeckte-oder übersponnene Knöpfe zu, gebrauchen, andere