Volltext: Reihenhaus-Fassaden

ZIARCHITE 
KTURBILD VON PIERO 
Aus dem Kaiser-Friedrich 
DELLA FRANCESCA 
-Museum. Berlin 
SCHAU 
GESCH 
WOHNH 
ÄUSERN 
REIHE 
ODER 
ABSCHLUSS 
EINER 
REIHE 
Das vorliegende photographische Skizzenbuch möchte dem häufigen Begehren des Büchermarktes 
nach einem „Fassaden-Werke" nachkommen. Es enthält Fassaden von Häusern, die sich für einen 
Standort in der Reihe, d. h. also in der Straßenzeile, oder als Abschluß einer Reihe eignen. Hier soll 
nicht wieder auf die Gefahren des „Fassaden-Denkens" und auf die Notwendigkeit kubischen, drei- 
dimensionalen Gestaltens  namentlich freistehender Bauten!  hingewiesen werden. Vielmehr 
soll hier die Tatsache anerkannt werden, daß die Straßen und Plätze der modernen Stadt Räume 
darstellen, also kubisch geordnete und, leider, andere  meist zerfetzte  Räume, deren Wände 
(wenn sie nicht aus lebendem Grün bestehen) eben Gebäude mit „Fassaden" sind. Diese Wände 
oder „Fassaden" können in tausend verschiedenen Arten behandelt werden, einfach oder geschmückt, 
eintönig oder farbig, nackt oder reich profiliert, mit zahlreichen oder wenigen Durchbrechungen; 
die äußere Erscheinung dieser Wände kann die innere Einteilung und die Zwecke des dahinter 
liegenden Baues ausdrücken oder verschleiern; diese Fassaden können sich zwischen ihre Nachbarn 
harmonisch einfügen, oder ihr Künstler kann rücksichtslos neue, besser oder schlechter klingende 
Saiten anschlagen, unruhig und wild, sachlich oder unsachlich sein. Kurz: es gibt geschmackvolle und 
geschmacklose "Fassaden", wobei die "Geschmäcker" und die Vorstellungen von Sachlichkeit heute 
ungewöhnlich verschieden zu sein scheinen. Da solche Fassaden nun einmal unvermeidlich und 
täglich vor unseren Augen sind, da die künstlerische Wirkung nicht nur der Straßen und Plätze, 
sondern auch der öffentlichen Gebäude, die das Stadtbild beherrschen sollen, von diesen "Fassaden" 
abhängt, lohnt es sich wohl, über ihre Gestaltung ernsthaft nachzudenken oder, besser, das Auge 
für sie zu schulen. 
Es ist ein beliebter Wahn, im Altertum habe es kein "Fassaden-Denken" gegeben. Wer aber einen 
Querschnitt eines großen griechischen Steintempels (Abb. 5) anschaut, kommt xleicht zu der
	        
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