Volltext: Berlin-Brandenburg (Einleitungsbd. u. 1. Bd.)

Deutsche 
Bau- und Bodenbank Aktiengesellschaft 
    
Die Bank wurde am 20. Juni 1925 unter Mitwirkung des Deutschen Reichs als 
gemeinnütziges Baukreditinstitut gegründet, um den Wohnungsbau durch 
Gewährung von Darlehen jeder Art zu fördern. Insbesondere gewährt die Bank 
an Bauherren Zwischenkredite auf fest zugesagte, aber erst später zur Auszahlung 
kommende erste Hypotheken, Hauszinssteuerdarlehen oder sonstige Kredite. 
Ländern, Kommunen oder Kommunalverwaltungen stellt sie Vorschüsse auf das 
zu erwartende Steueraufkommen zur Verfügung. Die Höhe der von der Bank 
in Form von Vorschüssen und Zwischenkrediten herausgelegten Mittel belief 
SiCll im Jahre 1925 auf rund RlVl. 4.0 4.00 000.- 
Verschiedene Sonderaufgaben sind der Bank daraus erwachsen, daß ihr 
vom Reich die Verwaltung öffentlicher Fonds übertragen wurde: insbesondere 
derFonds zur Ansiedlung von abgebauten Reichsbeamten, der Reichswohnungs- 
fürsorgefonds für das besetzte Gebiet, der Fonds für die Kriegsbeschädigten-VVoh- 
nungsfürsorge in Preußen und der Flüchtlingssiedlungsfonds für Mecklenburg- 
Schwerin. Der Gesamtbetrag dieser Fonds beläuft sich auf rund RM. 50 ooo 000.- 
Da das bisherige Aktienkapital der Bank keine ausreichende Grundlage 
für das sich ständig erweiternde Kreditgeschäft bot, wurde im Herbst des Jahres 
1926 eine Erhöhung des Aktienkapitals auf 12,8 Millionen Reichsmark vorge- 
nommen. Das Reich hat von den Aktien insgesamt 8,5 Millionen Reichsmark 
übernommen. Im übrigen sind beteiligt: verschiedene deutsche Länder, die 
Reichsbahn, die Reichspost, die Reichsbank, einige Großbanken und eine große 
Anzahl von Wohnungsfürsorgegesellschaften. Die Bank untersteht der Auf- 
sicht des Deutschen Reichs. Zweigniederlassungen werden in Dresden, Stuttgart 
und Karlsruhe unterhalten. Außerdem stützt sich die Bank bei der Durchführung 
ihrer Geschäfte auf die dem Reichsverband der Wohnungsfürsorge-Gesellschaften 
e. V. angeschlossenen Gesellschaften, die insbesondere eine Kontrolle in tech- 
nischer und finanzieller Hinsicht über die unterstützten Bauvorhaben ausüben. 
Deutsche Wohnstätten-Hypothekenbank Aktiengesellschaft 
Während die Deutsche Bau- und Bodenbank A. G. in erster Linie das kurz- 
fristige Baugeldkreditgeschäft pflegt, betreibt die Von ihr am 15. November 1904. 
gegründete Deutsche Wohnstätten-Hypothekenbank A.G. die Pflege des lang- 
fristigen Bealkreditgeschäfts zur Förderung des Kleinwohnungsbaues. Das ge- 
samte Aktienkapital in Höhe von 4 Millionen Reichsmark befindet sich in den 
Händen der Deutschen Bau- und Bodenbank A. G. Die Deutsche Wohnstätten- 
Hypothekenbank A.G. ist, Wie die Deutsche Bau- und Bodenbank A. G., auf ge- 
meinnütziger Grundlage errichtet. Die zur Durchführung der Beleihungen er- 
forderlichen Mittel beschafft sich" die Bank durch die Ausgabe von Pfandbriefen. 
Sie ist auch zur Gewährung von langfristigen Kommunalkrediten gegen Ausgabe 
von Kommunalschuldverschreibungen berechtigt.  Schwierigkeiten formaler 
Natur, die sich der Tätigkeit der Bank entgegenstellten, wurden im Laufe des 
Jahres 1906 behoben. Die Bank hat seitdem (Juli 1926) etwa BlVI. 15 000 000.- dem 
Kleinwohnungsbau zur Verfügung gestellt.
	        
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