Ausland.
613
in Competitions
O0 ttage Designs, Awarded Premiums
of Brit. Architects. London 1918.
cond.
bY Royal
Institute
Zeitschriften :
with Town Planning Supplement.
Municipal Journal. The Surveyor.
Architectural Review,
Review. The
The
Town
Planning
Übersicht
anderer
ausländisch er
Staaten.
Österreich.
Ungarn.
ä 139. Auf die künstlerische Seite der Entwicklung des Städte-
baues hat Österreich in der neueren Zeit bedeutsam eingewirkt. Die
Anlage der Wiener Ringstraße wurde in mancher Hinsicht vorbildlich
für die Grundzüge der neueren Stadtersveiternngen; der Stil der dort
errichteten Bauten gab für die Ausgestaltung "der großen Bauformen
(Ringstraßenstil) vielfache Anregung. Die Anschauungen vom impo-
nierenrlen Städtebau gelangten seit den 50er Jahren des letzten
Jahrhunderts in Österreich zur Einführung und fanden in den Groß-
städten rückhaltlose Aufnahme. Zu der Ausgestaltung der Bauweise
in den einzelnen Städten s. oben S. 6.
In Wien ergab sich auf Grund des angewandten Systems der
Straßen- und Baublockeinteilung als allgemeine Norm des Kleinwohnungs-
baues die Mietskaserne, deren Grundriß und Wohnungsanlage in den
Einzelheiten noch unbefriedigender ist als in deutschen Großstädten.
Die Hausbesitzverhaltnisse, die Mietspreisbewegung, die Zustände im
Realkredit entsprechen den durch das System der Bodenentwicklung
gegebenen Voraussetzungen. Der Wiener Grundriß der Kleinwohnung
findet sich auch in anderen österreichischen Städten vielfach verbreitet. Zu
den Wohnverhältnissen in Wien vgl. Karl Pribram, nach einer Er-
hebung des Handelsministeriums von 19l2f1914, die ein "trübes Bild"
der Wohnungszustände ergibt; Mitteilungen der Zentralstelle f. Woh-
nungsreform, März 1917, S. 15 f. Über das Wohnungswesen im allge-
meinen und die Einrichtungen der Bodenpolitik s. Eberstadt, Neue
Studien, Bd. I, 1914.
Zur Besserung der Wohnverhältnisse ist eine Reihe von Maß-
nahmen ergangen. Nachdem das Gesetz vom 8. Juni 1902 Steuer-
begünstigungen für den Bau von "Arbeiterwohnungen gewährt hatte,
wurde durch Gesetz vom 21. Dez. 1910 für das Gebiet der Menarchie
ein Wohnungsfürsorgefonds geschaffen, dem vom Jahre" 1911 ab jähr-
lich steigende Beträge zugewiesen werden. Durch Gesetz vom 28. Dez.
1911 endlich wurde eine Neuordnung der in Österreich zu'be-
sonderer Höhe entwickelten Gebäudebesteuerung vorgenommen,
die für Neubauten eine begrenzte und allmählich fallende Zahl von
Freijahren und eine weitere Ermäßigung für Kleinwohnungen gewährt.
Die Bestrebungen für die Wohnungsbesserung finden ihren Mittelpunkt
und eine tatkräftige Vertretung in der am 24. Febr. 1907 begründeten
Zentralstelle für Wohnungsreform in Wien.