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Farbschei ben vorzuschalten, bis der Blick in bestimmter Weise ge-
trübt wird, oder den Helligkeitsgrad einer durchsichtigen Fläche
in vorgeschriebener Weise zu prüfen. Das Verfahren beruht
also in der Hauptsache auf einer Abschätzung der herrschenden
Beleuchtung durch das Auge, wie ich sie bereits bei der ähn-
lichen Verwendung der Kamera und der Mattscheibe erwähnt
habe. Um dem Auge jedoch auch die Beurteilung der aktinischen
Lichtwirkung bis zu einem gewissen Grade zu ermöglichen, wird
die Abdämpfung der Helligkeit nicht in optischer Weise durch
Abblendung, sondern auf spektroskopischem Wege durch Farb-
ülter vorgenommen.
Bei dem billigen I c a D i a p h o t läßt sich zu diesem
Zwecke ein verlaufend gefärbtes graublaues Glas durch Drehung
nach und nach vor einem Okular vorbeischieben, bis sich die An-
sicht des Aufnahmegegenstandes in bestimmter Weise verdunkelt
hat. Ähnlicherweise wird die Verdüsterung des Naturbildes bei
dem vollkommneren A k ti n o p h o t o m e t e r von Heyde
durch Drehung des trommelförmigen Gehäuses erreicht. Bei
beiden uhrförmigen Instrumenten ist die Blendenreihe mit den
zugehörigen Belichtungszeiten einfach nebeneinander abzulesen.
Auf anderem Wege gelangen die neuesten Meßgeräte in
Tubusform zur richtigen Gegenüberstellung der Blenden- und
Verschlußstellung. Das J u s t o p h o t ist zunächst je nach
Wetter und Örtlichkeit der Aufnahme auf eine von vier Marken
einzustellen und geht dabei von den vier bestimmten Belichtungs-
zeiten V25, V5, 4 und 30 Sekunden aus. Durch Drehung eines
Ringes wird innerhalb des Sehrohres auf dunklem Grunde
eine dieser Zahlen in heller Schrift nach und nach lesbar gemacht
und damit die Messung vollendet sowie die zugehörige Blende
äußerlich gekennzeichnet. Beim L i o s - Ak t i n o m e t e r da-
gegen blickt das Auge innerhalb des geschlossenen Sehrohres auf
einen halbhellen Mattglashintergrund, während die Lichtmessung
durch bestimmte Veriinsterung eines kleinen Fensters bewirkt
Wird.
Diese Instrumente liefern bei Schneebedeckung sowie in den
verschiedenen Hochlagen stets zuverlässige Ergebnisse und sind
für alle Plattenempfmdlichkeiten einschließlich der Farben-
platten verwendbar. Ihre Handhabung vollzieht sich auch ohne
besondere Übung weit rascher und bequemer, als die Gebrauchs-
anweisungen zunächst vermuten lassen, nur mag man in jedem
Fall dem Auge, das auf Schnee und Gletschern besonders vom
Außenlicht geblendet ist, etwazo SekundenZeitzur
Anpassung lassen und dann erst an die Beurteilung der abge-
dämpften Blau- oder Graubilder herangehen. Unter dieser Vor-