27
liche Absicht, der die Aufnahme dienen soll. Wer nur für den
engeren Freundes- und Familienkreis arbeitet, wird sich die Vor-
züge der S c h m al f i l rn ausrüstung zunutze machen können,
bei höheren Ansprüchen oder geschäftlicher Ausnützung bleibt
der N o r m al f il m aber doch wohl, trotz höherer Kosten und
Lasten, das ratsamere. Hierbei geben letzten Endes nicht nur
die Geldmittel, sondern ähnlich wie beim Photoapparat
die touristischen Fähigkeiten den Ausschlag für Gewicht und
Größenwahl der Ausrüstung.
Der kleine metallne Reiseapparat selbst steht zwar noch im
Zustand der Entwicklung, vermag sich jedoch auf die langjährige
Erfahrung der Berufsaufnahme und deren vollendeten Mecha-
nismus zu stützen, so daß wohl nur geringfügigere Verbesserungen
noch zu erwarten sind. Jedenfalls kann man unbedenklich
unter den deutschen Fabrikaten seine Auswahl treffen, denn zu
billiger Spielzeugware ist dieser Handelszweig noch nicht herab
gekommen.
Die Bedienung ist dem Kinoamateur nach Möglichkeit be-
quem gemacht. Die Filmbänder kauft man in lichtsicheren Dosen
in abgepaßter Länge und kann sie bei Tageslicht in die trommel-
förmigen Kassetten oder direkt am Apparat einführen.
Wer sich mit der Entwicklung und dem Kopieren nicht
selbst befassen will, findet genau so wie für Platten und Roll-
Films die gewünschte Hilfe durch die Photohandlungen. Für
die eigene Vornahme aller Entwicklungs-, Umkehr- und Kopie-
arbeiten sind kleine zweckmäßige Hilfsgeräte geschaffen worden,
die ein bequemes Hantieren mit den unhandlich langen Film-
bändern gestatten und somit wesentlich zur Einbürgerung des
ganzen interessanten Arbeitszweiges beitragen werden.
Die Belichtung des Kinofilms spielt sich bekanntlich in
kurzen, möglichst gleichbleibenden Augenblicksauinahmen mit
r6- 20 Teilbildern in der Sekunde ab, die durch regelmäßiges
Drehen einer Handkurbel oder mittelst des aufgezogenen Feder-
werks zustande kommen. Obwohl zumeist Objektive mit der
großen Lichtstärke von f 3,5 oder f 2,7 eingebaut sind, wird
man schon der plastischen Bildwirkung halber seine Aufnahmen
möglichst im hellen Sonnenschein suchen, und dabei zum An-
fang einfachere Vorbilder wählen, mit deren Erscheinung oder
Vorgang man durch die tägliche Gewohnheit selbst vertraut
war. Der kräftigen Beleuchtung in höheren alpinen Lagen
muß der Kinomann durch entsprechende Abblendung begegnen,
da er die Aufnahmegeschwindigkeit im Interesse naturwahrer
Darstellung nicht steigern darf.
Die Normaleinstellung der Amateurkinos zeichnet bereits