Hochregion und des Winterwetters muß jeder Teil auch darauf
angesehen werden, ob er dem scharfen Wechsel und den hohen
Graden von Hitze und Kälte, oder von Trockenheit und Feuchtig-
keit der Luft, gehörig standzuhalten vermag. So sind Gegen-
stände aus Eisen und aus Gummi für Hochgebirgs- und Winter-
fahrten ganz unbrauchbar.
Wie das verwendete Material den höchsten Ansprüchen an
Haltbarkeit entsprechen muß, so verlangt man von der tech-
nischen Bauart die größte Einfachheit, Klarheit und
Ü b e r s i c h t 1 i c h k e i t. Der Besucher des Hochgebirgs
steht ja jederzeit im Kampfe mit ernsthaften Schwierigkeiten des
Wetters oder der Bodengestaltung und wird dadurch mit seiner
ganzen Kraft und Aufmerksamkeit gefesselt. Nur das Einfache
verspricht also hier Erfolg, denn zu verwickelten Gedanken-
operationen oder zur Befolgung einer ganzen Kette kleinlicher
Vorschriften und Beobachtungen besitzt gerade der gebildetere
Mensch unter den seelischen und körperlichen Eindrücken einer
anstrengenden Bergfahrt kaum die genügende Sammlung. In-
folgedessen müssen Zwei- oder Dreiverschlußkameras, bei denen
regelmäßig der eine Verschluß erst zu öffnen und der andere zu
spannen ist, sicherlich zu Irrtümern führen; ebenso werden sich
Mißgriffe ergeben, wenn die Kamera zwei verschiedene Einstell-
Skalen für Films und Platten hat, wenn ein Schlitzverschluß sich
beim Spannen öffnet oder wenn sich das ganze Filmmagazin ab-
heben läßt, ehe der Verschlußschieber die offenliegende Film-
Schicht vor Lichteinfall schützt. Die amerikanischen Apparate
waren in richtiger Anpassung an diese menschlichen Schwächen
von vornherein so durchdacht und so gebaut, daß selbst der Un-
erfahrenste und Unachtsamste beim besten Willen kaum einen
Fehler bei ihrer Zusammensetzung oder Handhabung begehen
konnte; diesem kinderleichten Gebrauche verdanken sie und
die gesamte Photographie überhaupt ihren Erfolg bei der
breiten Masse des Publikums. Die vervollkomrnneten deutschen
Modelle weisen in richtiger Erkenntnis solcher Erfahrungen
gleichfalls umfassendere Einrichtungen auf, um auf konstruk-
tivem Wege den Mißgriffen in der Behandlung möglichst vor-
zubeugen.
Während man also nach dem heutigen Stande der Technik
verlangt, daß die zusammengeklappte Hochgebirgskamera mit
einem einzigen Griffe zu öffnen und mit dem zweiten selbsttätig
in die Aufnahmestellung für Unendlich einzuschnappen ist, muß
andererseits Vorsorge getroffen sein daß alle Veränderungen des
Triebes, der Objektivverschiebung, des Blendenhebels u. dgl.
womöglich in die Ruhelage zurückgebracht sind, ehe sich die