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Kanal im Innern beiderseitig, überall wo er mit dem Film in Berührung
kommt, aus hochglanzpoliertem Metall, am besten aus Neusilber,
bestehen. Zuweilen findet man Kameras, bei denen die Druckplatte
mit Plüsch oder Filz beklebt ist. Das ist äußerst bedenklich und
nicht zu empfehlen. Denn jede Art von Stoff wirkt im Laufe der
Zeit als Schmutz-Sammler, der alle Unreinlichkeiten von der Rück-
seite des Films aufnimmt, niemals vollkommen gereinigt werden
kann und schließlich total verschmiert, hart und harzig wird. Aus
dem Gesagten geht ferner hervor, wie wichtig es ist, daß man den
Belichtungskanal jederzeit bequem reinigen kann. Hierzu gehört
aber in erster Linie, daß man ihn zum mindesten gänzlich auf-
klappen, daß man die ganze Druckplatte nebst der Tür leicht her-
ausnehmen und überall, in jede Ecke, in jeden Winkel, ohne weiteres
hineingelangen kann. Das sind Erfordernisse, die eine jede Kino-
kamera erfüllen muß, die für Berufszwecke, zu denen auch die des
Filmzeichners gehören, geeignet sein soll. Ist der Kanal der Kamera
gut und zuverlässig ausgebildet, ist auch ihr Greifer in einwandfreier
Verfassung, so kann man auf viele andere Schikanen und auf man-
chen anderen modernen "Komfort" verzichten.
Die rotierende V e r s c h 1 u ß s c h e i b e der Kamera (vgl.
Abb. 40 bei J) liegt dicht vor dem Fenster. Sie muß auf alle Fälle
verstellbar sein. Wie das geschieht, d. h. 0b man hierzu die Stirn-
wand der Kamera öffnen muß, ob man das von außen her bewerk-
stelligen kann, was bei teueren Kameras möglich -ist, das kommt
für unsere Zwecke nicht in Betracht. Der Verschlußscheibe vor-
gelagert ist das Objektiv K. Im allgemeinen ist es erwünscht, daß
dies auswechselbar sei; der Filmzeichner jedoch kommt wohl meist
auch mit einem einzigen Objektiv von 5 cm Brennweite aus. Aber
von größter Wichtigkeit ist es, daß die Befestigung des Objektivs
an der Kamera eine absolut zuverlässige und starre sei. Auf gar
keinen Fall darf das Objektiv in seiner Fassung oder diese auf der
Kamera etwa wackeln. Es muß in sich und zur Kamera „bomben-
fest" sitzen. Andernfalls ist es unvermeidlich, daß die Bilder hin
und wieder gänzlich unscharf werden. Das einmal richtig einge-
stellte Objektiv des Filmzeichners muß auch nach jahrelangem Ge-
brauch der Aufnahmeapparatur unverrückt an seinem Platz verharren.
Sehr wichtig für den Filmzeichner ist es, daß er sein Bild in
der Kamera unmittelbar auf dem Film selbst e i n s t e l l e n kann.
Am geeignetsten ist für diesen Zweck eine Vorrichtung, wie sie unsere
Abbildung 40 bei H zeigt. Ein langer Metalltubus läuft von der
Rückseite der Kamera her im Innern zwischen den Kassetten hin-
durch in der optischen Achse zum Bildfenster. Auch die Druck-
platte der Filmkanal-Tür hat einen viereckigen Fensterausschnitt.