Kiefer
(pinus silvestris), auch Föhre, Forche und Forle genannt, der weitest-
verbreitete Nadelholzbaum der gemäßigten Zone, der wichtigste Wald-
baum Norddeutschlands, heimisch in ganz Europa, gedeiht auf allen
Böden, liefert im Älter ein Kernholz, das für besonders wetterständig
gilt und für Schiffsmasten und Wasserbauten sehr geschätzt ist. Im
ganzen zählt man über 70 verschiedene Ärten von Kiefern. „Die Kiefer"
schlechthin ist die gemeine Kiefer. Das Holz ist harzreich, weich und'
sehr gut zu verarbeiten. Der Wert des Holzes steigt, wie schon angedeutet,
mit dem Älter des Baumes. In Kulturländern wird sie selten älter als
8OH100 Jahre. Für die Erzeugung von Grubenholz genügt eine 40 bis
60jährige Umtriebszeit. Kiefernbauholz muß 80-100 Jahre alt werden,
Kiefernstarkholz mindestens 120 Jahre. Unter den europäischen Äb-
art-en sind zu nennen: die Zirbelkiefer (Ärve), die in den Alpen
heimisch ist und zur Möbelfabrikation seit Jahrhunderten verwendet
wird, die Lärche oder Schwarzkiefer, in Südeuropa, besonders
in Österreich verbreitet, wichtig wegen der Harznutzung, die
Weymouthkiefer, 1705 von Lord Weymouth in Europa eingeführt,
mit sehr hohem Harzgehalt, liefert gleichmäßiges gut stehendes Holz
und ist als Tischlerholz, für Rolläden usw. sehr gesucht. Die Stran d-
kiefer, ein ausgezeichneter Baum für die Kultur der Sanddünen,
braucht warmes Klima; die Dechkiefer, bekannt und gerühmt als
Ditch-Dine, wächst hauptsächlich an der Ostküste der Vereinigten
Staaten, liefert druck- und wetterfestes Nadelholz und ist darum zu
Schiff- und Wasserbau, aber auch zu Fensterrahmen und anderem be-
gehrt, durch Raubbau selten und teuer geworden, seit 1759 nach Eng-
land eingeführt.
Lärche
ist an der Gesamtfläche des Waldes in Deutschland nur mit 0,2 v. H.
vertreten, ist aber den anderen deutschen Nadelhölzern überlegen an
Festigkeit, Harzgehalt, Schönheit und Dauer des Holzes; sie ist heimisch
und gedeiht besonders gut in den Hochalpen, in den Karpathen, während
sich in den Niederungen Deutschlands nur auf zusagendem Boden die
Anpflanzung lohnt (bayerisches Hochgebirge). Sie ist als Tischlerholz
sehr begehrt, ist darum für Bauholz zu teuer. Täfelungen aus Lärchen-
holz sind der Stolz der Älpenbauernhäuser. Für Rammpfähle soll es
nichts besseres geben als ungekrümmtes Lärchenholz, da es im Wasser
steinhart wird und fast unbegrenzte Dauer besitzt.
Eiche
von jeher bei allen Völkern wohl der angesehenste Baum, für die Wirt-
schaft der wichtigste einheimische Laubbaum für Dauerbauten, triff
dem Vorkommen nach gegenüber den anderen Holzarten sehr zurück.
Im Waldbestand des Deutschen Reiches 1914 nahm das Nadelholz
75 v. H. der Waldfläche ein, das Laubholz 25 v. H. und darunter der