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VII.
Die
Forstn ebennutzungen.
übrigen
Anbau in Kolonien mit tropischem Klima von Bedeutung ist Hevea brasiliensis,
Amazonenstrom und Orinoco, Manihot Glaziovii aus Ceara; Micranda major, Ama-
zonenstrom; Castilloa elastica, Mittelamerika; Fieus elastica, indo-malayische Flora;
Hancornia speziosa aus Peru; Oarpodinus lauceolatus aus dem Kongostaat; Urceola
elastica aus Bornco; Kicksia elastica aus YVest- und Mittelafrika; Landoiphia-Artcn
aus Mozambique; Calotropis gigantca aus Assam u. a. Guttapercha stammt von
Isonandra- und Diehopsis-Arten. Gummigutt von Garcinia Morclla; Kirsch-
gummi, meist geringwcrtig, wird auf Grund krankhafter Vorgänge in Prunus-Artcn
ausgeschieden; Gummi geben auch die australischen Eucalyptus-Arten.
5. Leim artige Stoffe enthalten die Früchte von Viscum album (Vogelleim):
eine noch zähere Masse ist der Vogellcim aus der Rinde von Trochodendron (Japan);
Stoffe zum Leimen des Papieres (Bastpapieres) liefern Hydrangea, Hibiscus, Acer
crataegifolium (Japan). Unter den Lacken ist der chinesische und japanische Lack,
als Milchsaft aus Einschnitten in der Rinde von Rhus vernicifera gewonnen, der be-
rühmteste; Dammar- und Kopallack stammen von Bäumen der Familie der Podocarpcen,
wie Dammara orientalis auf den Molukken, D. australis auf Neuseeland, Agathis auf
Bornco a.
6. Ole, Fette und Wachs. Ole entstammen größtenteils den Sümercien. aus
denen sie durch Pressen gewonnen werden; Bucheln, Wal-, Ilasel- und viele andere
Nüssc, sowie die Samen von Fichten, Linden u. a. geben Ole (vgl. oben S. 589);
Pfianzenwachs in größerer Menge überzieht die Rinde von Myrica cerifera und ist
in den Früchten von Rhus succedanea, aus dem Brennöl und Kerzen hergestellt
werden (Japan), enthalten. Aus Copra, den Früchten verschiedener Palmen. wird
Ol gewonnen.
7. Salizin ist ein Bitterstoii; der aus der Rinde von Weiden und Pappeln dar-
gestellt wird und in der Heilkunde als Fiebermittel an Stelle des Chinins dient.
8. Chinin ist ein bitteres Alkaloid von stark basischer Eigenschaft, so daß es
als phosphorsaures oder schwefelsaures Chinin in den Handel kommt. Es findet sich
in der Rinde des Cinchonabaurncs, der in den wärmeren Subtropen in einem Nieder-
wald, ähnlich dem Eichensehälwald, bewirtschaftet wird;_ außerdem besteht in sehr
luftfeuchten Lagen und zur Zeit des Regenmonsuns die Übung, die Rinde bis hart
an das Cambium von den Bäumchen herunterzuschneiden, worauf neue lnnenrinde
sich ansetzt. Es ist gelungen, den Chiningehait bis auf 20010 zu steigern, indem"
man Reiser von besonders chininreichen Bäumen auf Cinchonawildlinge aiifpfropftc
(Java); nur im tropischen Klima und der wärmeren Hälfte der Subtropen gedeiht der
Chininbaum; wo Wärrnegrade unter 00 auftreten, ist sein Anbau ausgeschlossen.
9. Kampfer ist eine Kohlenwasserstotfverbindung von zäher, kristallinischer
Beschaffenheit und einem eigenartigen Geruch und Geschmack; er verflüchtigt bei
gewöhnlichen Wärmegraden.
Kampfer entsteht in sackförmigen Erweiterungen von Parenchymzellen des
Splintholzes und anderen Teilen des Kampferbaumes; Cinnamomum Camphora; im
Kernholz häuft sich Kämpfer auch in den übrigen Holzzellen. so daß Kern- und
WVurzelholz sehr alter Bäume am reichsten an Kämpfer sind. Durch Zerkleinerung
des Holzes und trockene Destillation erhält man den reinen, weißen Kämpfer. Japan
hat die wichtigsten Kampferbestände und durch Eroberung der Insel Formosa fast
den Alleinhandel mit Kämpfer erworben. Seine jährliche Ausfuhr beträgt 2,5 Millionen
Kilogramm. Dryobalanops Camphora auf Borneo liefert ebenfalls Kämpfer; der künst-
liche (synthetische) Kämpfer ist dem natürlichen gleich.
Die
übrigen
N ebennutzungen
VOII
anderen
Gewächsen.
I. (irassamen.
Auf Kahlschlagßächen, an Waldwegen und in lichten Waldorten findet
sich bekanntlich fast allerwärts ein mehr oder weniger reichlicher Gras-
wuchs, und zwar sind darunter fast alle die Grasarten vertreten, die den
rubber and its Manufactures London 1907
Indian
Teilweise nach H. L. Terry,