Die
Holzes.
Verwendung des
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4. X-Bretter (Feuerbord oder Brennbord) enthält die Bretter
mit großen Fehlern: rotileckiges, anbrüchiges, in kleineren Stellen
faules Holz , stärkere Waldkante , grobastig; stark gefaulte oder
brüchige Stücke sind aber ausgeschlossen.
K a n a1 b r e t t e r werden in drei Klassen: unsortiert, feuerholz-
frei, Feuerholz und Brennbord mit ähnlichen Bedingungen sortiert.
C. Unter S p altholz endlich versteht man diejenigen Nutzholzsorten,
die durch Zerteilung der Stämme nach der Längsrichtung, also genau
nach dem Lauf der Holzfasern, durch Aufspalten (Klöben, Klieben,
Reißen usw.) hergestellt werden. Zum Spaltholz zählen die Daubhölzer,
Weinbergpfähle, die Spaltlatten, Legschindeln, Dachspalten, die gespaltenen
Zaunhölzer usw.
Das Spaltholz unterscheidet sich in seiner gewerblichen Verwendbarkeit vom
Schnittholz besonders dadurch, daß, weil die Teilung hier niemals über den Span
geht, der natürliche Zusammenhang der Holzfasern nicht unterbrochen ist, das Sp a lt-
stück also seine physikalischen Eigenschaften ungemindert beibehalt.
Da somit die Spaltfläehen keine quer (lurehschnittenen Holzfasenl darbieten, die dem
Eindringen der Feuchtigkeit Gelegenheit geben, so ist Spaltholz auch weniger dem
Werfen und Reißen ausgesetzt als das Schnittholz. Endlich geht die Arbeit des
Spaltens viel schneller, erfordert einfachere Werkzeuge als das Zersägen und gibt
gar keine Abfallspäne. Bei der Herstellung der Spaltstücke gilt durehgehends der
Grundsatz, die Spaltung womöglich stets in der Markstrahlrichtung, somit von der
Mitte aus, zu bewerkstelligen.
Verwendung
des
Holzes
beim
Hochbau.
Der Hochbau begreift die Errichtung aller W0hn-, Arbeits-, Lager,
Wirtschafts- und öffentlichen Gebäude sowie die Einfriedigung oder ander-
weitige Instandsetzung der an dieses Gebäude anstoßenden Räume; das
dabei zur Verwendung kommende Holz befindet sich über der Erde.
Alle Baustücke, soweit sie durch den Zimmermann zur Verwendung ge-
bracht werden, faßt man auch unter dem Namen Dimensionsholz
(Großbauholz) zusammen, im Gegensatz zu dem beim Hochbau durch den
Schreiner verarbeiteten Bauschreinerhoiz.
Je nach Herkommen und den verschiedenen Ansprüchen an die Dauer, Festig-
keit, Schönheit usw. und je nach dem örtlichen Wert des Holzes gibt es Bauarten
mit verschwenderischer und andere mit möglichst sparsamer Holzverwendung. Man
kann hiernach unterscheiden den Blockbau, Fachbau und Steinbau 1).
Der Blockbau ist die Bauart, bei der sowohl die Umfassungs- wie die Scheide-
wände durch übereinander befestigte, runde oder beschlagene Stämme hergestellt
werden, also das ganze Gebäude durch alleinige Verwendung von Holzstämmen er-
richtet wird. Die gegenseitige Verbindung dieser Holzwände findet durch Verzapfung
der an den Enden übcrschnittenen Stämme oder Balken statt. Der Blockbau ist teil-
Weise noch die Bauart der Alpenländer; hier ist er durch den ehemals allgemeinen
Holzüberrluß und die Forderungen des Klimas entstanden, da Holz ein schlechterer
Wärmeleiter ist als Stein; auch in Gegenden mit erhöhter Erdbebengefahr sind Holz-
bauten besser als Steinbauten.
Eine Stufe höher als der reine Holzbau steht der Faehbau. Die Wände be-
stehen hier aus einem Balkengerippe, das entweder mit Holz verschalt oder mit
Lehm, Backsteinen u. dgl. ausgefüllt wird. Die Fach- oder Riegelwand wird
der forstlichen Baukunde.
Handbuch
Lizius,
Berlin
1896.
Parey.
Paul