Volltext: Die Forstbenutzung

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Die Holznutzung. 
und Knoten gehörig geputzt und oft an beiden Abschnittsflächen gekoppt. 
d. h. abgerundet, um sie vor Absplittern zu bewahren. Das Brenn- und 
Kohlholz triftet man entweder in unaufgespaltenen Rundklötzen 
von einfacher oder doppelter Scheitlänge (sogenannte Drehlinge, Trumme, 
Masseln usw.), die dann erst am Fangrechen, nachdem sie gelandet sind, 
zu Scheitern aufgespalten werden, oder in aufgespaltenen Scheitern 
(Scheitertrift); je trockener das Holz, um so geringere Wassermengen sind 
zur Fortbewegung nötig. Das Austrocknen vor der Trift ist nützlich, 
nach der Trift eine Notwendigkeit. 
Die Sägblöcher erfordern kräftigere YVasser als Brennholz und gehen am 
besten in Längen von 3-4111; in Schweden und Finnland triftet man auch Sagblöcher 
bis zu Längen von 7 111. In Indien werden stehende Teakbäume gcringclt, um den 
Stamm abtrocknen zu lassen und schwimmfähiger zu erhalten. 
y) Instandsetzung der Triftstraläe und Vorbereitung zur 
Trift. Bevor mit dem Einwerfen und Abtriften des Holzes begonnen 
wird, muß man sich über den Zustand der Triftstraße, der Trift- und 
übrigen Wasserbauten auf ihr vollständige Kenntnis verschafft haben. Bei 
geregeltem Triftbetrieb wird zu diesem Zweck die ganze Triftstraläe, unter 
Umständen mit Beiziehung der anstehenden Grundeigentümer, der Mühl- 
und Gewerkbesitzer, begangen; alle Bauwerke, namentlich die Abweis- 
bauten und Streichversätze an den abzweigenden Gewerbskanälen, werden 
genau in Augenschein genommen, und, wenn erforderlich, hierüber Nieder- 
schriften über etwaige Mühlenstilistandsgebühren, Ausbesserungen usw. 
aufgenommen. Man wählt zur Triftbesichtigung womöglich klare 
Tage und klaren Zustand des Wassers, um den Blick bis auf den Grund 
des Wassers werfen zu können.  
d) Einwerfen, Abtriften und Führung der Trift. Das 
Triftholz wird zu Land an die Triftbäche gebracht und hier in der 
Regel in losen Stößen auf Rauhbeugen hart am Ufer aufgestellt. Das 
Einwerfen des Holzes beginnt, nachdem das aus der Klause gegebene 
Vorwasser sich verlaufen hat und das Hauptwasser ausströmt; ehe 
alles Wasser ausgeronnen ist, hört man mit dem Einwerfen des 
Holzes auf. 
Wenn ein Triftwasser durch einen See fließt, so muß das Holz an 
der Einmündung aufgefangen und in irgendeiner Weise über den See ge- 
frachtet werden. Hierzu bedient man sich allerwärts der sogenannten 
Schwimmketten; diese bestehen aus leichten Nadelholzstämmen, die 
wie Glieder einer Kette durch eiserne Ringe oder Floßwieden aneinander- 
gehangt sind und derart ein langes, schwimmendes, bewegliches Band 
bilden, womit man das aus dem Triftbach in den See eingeronnene Holz 
umrahmen und zusammenhalten kann. Zu diesem Zweck legt man die 
Schwimmkette in einem Bogen vor die Mündung des Triftbaches, und 
wenn der bogenförmige Rahmen von dem eingeführten Holz fast gefüllt 
ist, vereinigt man die beiden Enden der Kette zum vollständigen Schluß 
des Rahmens, der dann den Namen Sch ere (Rahmen, Bogen, in Norwegen 
Spelflotte oder Grimme, das ist Halfter) führt. Die Schere wird nun ent- 
weder durch günstige Winde oder durch Anwendung von Tier- oder 
Menschenkraft über den See geführt und an dem Abfluß in die Triftstraße
	        
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