Fällungs-
und Ausformungsbetrieb.
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Gebiet des Bunt, Quader- und Keupersandsteines, ebenso in Kalkgebirgen,
wo die mit ihr verbundene Bodenauflockerung der Abschwemmung, Boden-
und Schneeabrutschung in die Hand arbeitet. Natürliche Anflüge werden
durch Stockrodungen empfindlich geschädigt.
Die Stockholznutzung findet meist nur da, statt, wo der zu erwartende
Erlös aus Stockholz die Gewinnungskosten wenigstens deckt. Darum verlohnte sie sich
früher in der Regel nur, wenn die geleistete Arbeit sehr niedrig in Ansatz kam, d. h.
wenn sie vom Empfänger des Holzes selbst und zu einer Zeit geleistet wurde, wo er
sie nicht besser verwerten konnte. In neuester Zeit, wo fast jeder Preis für Brenn-
holz bezahlt wird, kaufen Sprengstoffabriken auf ganzen Schlägen das Stockholz zur
Selbstgewinnung an. Wo die frevclhafte Ausstockung mit ihren üblen Begleit-
erscheinungen zu fürchten ist, empfiehlt es sich, ihr durch beaufsichtigte Stockrodung
zuvorzukommen.
s) Wenn das Stockholz überhaupt gewonnen werden soll, so fragt es
sich, ob es besser auf dem Weg der Baumrodung oder der Stock-
rodung geschieht.
Die Vorzüge der Baumrodung sind:
1. es wird eine beträchtliche Holzmasse durch Ersparen der Fall-
kerbe gewonnen;
2. ein Teil des Stocks kann am Nutzholzstück belassen werden und
dieses so um 5-10010 an Masse gewinnen;
3. der Stamm fällt langsamer und wird nicht so leicht beschädigt;
4. das Stock- und Wurzelholz wird leichter, billiger und vollständiger
gewonnen, weil der Stamm mit seiner Schwere als langer Hebel
wirkt;
5. die Trennung des Stammes vom Wurzelkörper ist am liegenden
Stamm bequemer;
6. das Umstürzen des Stocks zur bequemen Zerkleinerung erfolgt zur
Hälfte ohne Aufwand von Menschenkraft.
Als Nachteile der Baumrodung werden angeführt:
1. die Fallrichtung ist nicht sicher einzuhalten. Bei Anwendung von
Zieh- und Druckvorrichtungen ist dieser Grund nicht stichhaltig;
2. die Erde werde in großem Umkreis aufgewühlt. Dieser Nachteil
besteht nur gegenüber der Fällung unter Verzicht auf die Stockholz-
gewinnung. Die nachträgliche Stockrodung schafft meist ein größeres
Erdloch als die Baumrodung;
3. der Hauptnachteil ist die Verzögerung des Fällungsgeschäfts, be-
sonders bei gefrorenem Boden, und des Stammholzverkaufs, der
dadurch oft geringere Preise erzielt. Durch Anwendung von
Baumrodenlaschinen kann der Nachteil zu einem guten Teil aus-
geglichen werden.
Fällungsregeln.
Teils aus Rücksicht für die Waldpiiege, teils zur Steigerung der Aus-
beute und ihres Wertes, dann auch zur Sicherung der Waldarbeiter und
Förderung des Holzhauerbetriebs überhaupt sind bei der Holzfällung die
folgenden Regeln, die einen wesentlichen Bestandteil jeder Waldarbeiter-
Ordnung oder Holzhaueranweisung bilden sollen, zu beachten: