Fällungs-
und Ausformungsbetrieb.
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nicht nur von zwei Seiten eingeschrotet, sondern auch von den Eckseiten, aber
niemals so tief wie von den beiden anderen, die in der Fallinie liegen.
Schwächere Stangen werden durch einen Arbeiter gefallt; von 25-30 cm an
können schon zwei zu gleicher Zeit arbeiten, und an ganz starken Stämmen auch
vier und mehr. Bei sehr starken Stämmen von geringem Holzwert errichten die
Arbeiter in Amerika hohe Gerüste, um den Stamm an einer dünneren Stelle abhauen
zu können (Abb. 143 u. 144).
2. Fällung mit der Sage allein (Umschneiden). Mit der Säge
greift man den Stamm auf der der Fallrichtung entgegengesetzten Seite
an und schneidet bei schwächeren Stammen so tief ein, bis der Stamm
sich umdrücken läßt; bei starken Stämmen lälät sich der Schnitt ohne
Klemmen der Säge über das Mark hinaus nicht führen, weshalb man hier
hinter der Säge, sobald es nur zulässig ist, zwei Keile eintreibt. Während
des Tieferdringens der Sage wird mehr und mehr nachgekeilt, bis der
Stamm zu Fall kommt. Statt mit den Keilen können die Stämme mit
den bereits besprochenen Zug- und Druckvorrichtungen in die gewünschte
Richtung geworfen werden.
3. Fällung mit Axt und Sage (Abb. 145). Der Stamm wird
auf der ausersehenen Fallseite tief am Boden mit der Säge nach der
Linie b angeschnitten; mit der Axt wird in der
Richtung der Linie a die sogenannte Fallkerbe
ausgespalten, die nicht tiefer eindringen soll, als 52,7; l
der fünfte oder vierte Teil des Stammdurch-
messers beträgt. Sodann wird auf der entgegen- S;
gesetzten Seite die Sage angesetzt, und sobald
sie sich hinreichend tief in den Schnitt c ein-
gesenkt hat, werden hinter ihr Keile eingesetzt,
durch deren allmäliliches Antreiben der Stamm
nach der gewünschten Richtung stürzt. f,"
Über die gerade erst aufkommende Fällung
mittels einer Sägemaschine mit Motor- '
betrieb siehe oben S. 141. '
4. Das Baumroden, das ist Fällung der
Bäume durch Ausgraben, somit unter gleich- m 3 i:
Abb. 145. Fällung mit Axt (M)
zeitiger Gewinnung des Wurzelstockes; es emp- und Säge (G,
iiehlt sich in erster Linie bei Flächen, die einer
anderen Benutzung als durch Waldbäume zugewendet werden sollen,
z. B. zu Saat- und Pfianzgärten, Schneisen, Wegen, landwirtschaftlichen
Zwecken.
Ein gründliches Anroden ist der wesentlichste Teil
der ganzen Rodearbeit. Sind sämtliche Seitenwurzeln entfernt,
S0 haftet der Stamm nur noch mit den abwärts eindringenden Herz-
wurzeln oder seiner Pfahlwurzel. Wo letztere fehlt, wie auf flach-
gründigem Boden, bei Fichten usw., stürzt der Stamm oft schon durch
ein gründliches Anroden allein. Ist aber der Stamm mit starken Herz-
wurzeln oder einer Pfahlwurzel versehen, so wird durch Zug- oder Druck-
Vorrichtungen der Stamm zu Fall gebracht. Auch bei Anwendung der
verschiedenen Baumrodemaschinen ist in der Regel ein Anroden nicht zu
ersparen, bei den durch Druck wirkenden sogar nie; beim Waldteufel