Vorwort
Nachdem der Klempnerlehrgang seit November 1926 mit 149 Zeichnungen
vorliegt und bereits weite Verbreitung gefunden hat, folgt nunmehr auch
das Lehrgangsbuch.
Es soll allen, die bei der Fachausbildung, sowohl in der Praxis wie in
der Schule tätigen Anteil haben, als Wegweiser und Nachschlagewerk dienen.
Es muß noch erwähnt werden, daß die Handarbeit bezw. handwerk-
liche Ausführung der Gegenstände im alten Sinne auch in diesem Lehr-
gang in den Vordergrund gestellt werden mußte, weil auch weiterhin die
handwerkliche Herstellung die Grundlage für die Ausbildung während der
Lehrzeit bilden muß. Daß der Lehrling daneben auch die Serien- und
Nlassenherstellung bezw. die hierzu gehörigen Hilfseinrichtungen und
Maschinen kennen lernen soll; ist selbstverständlich, wenngleich die
Arbeitsteilung in der Massenfabrikation die meisten der Arbeitsgänge
„angelernten Arbeitern" zuweist. Es liegt auf der Hand, daß die Benutzung
des Lehrganges nicht so aufzufassen ist, daß nur diese Arbeiten die gute
Ausbildung gewährleisten. Sie zeigen einen sicheren Weg, aber es ist
sogar das wahrscheinliche und wünschenswerte, die Arbeiten soweit als
möglich aus den Aufträgen des Lehrbetriebes auszuwählen und nur die
Arbeiten nach den Zeichnungen des Lehrganges ausführen zu lassen, so-
weit das Arbeitsgebiet des Betriebes dem Lehrling nicht die Möglichkeit
bietet, die diesen Zeichnungen zugrunde liegenden Arbeitsgänge und Ver-
fahren sich zu eigen zu machen.
Der Lehrgang ist zwar für die Werkstatt-Ausbildung geschaffen, aber
gerade dadurch, daß er nicht in Wortvorschriften, sondern in normgerechten
Zeichnungen mit Angabe der Arbeitsgänge und erläuternder Skizzen dar-
geboten wird, ist seine Verwendung im Berufsschul-Unterricht, der die
Werkstatt-Ausbildung ergänzen und vertiefen soll, möglich und erwünscht.
Aber auch Fachschulen und Hochschulen können vieles Wertvolle in diesem
Lehrgänge finden, das sie ihren Schülern an Hand dieser Zeichnungen ver-
mitteln können.
Wie schon bei der Aufstellung des Bauschlosser-Lehrganges Industrie
und Handwerk mitgewirkt haben, so ist dies auch bei der Bearbeitung
des vorliegenden Werkes geschehen. Die Fachleute haben in vielen Be-
sprechungen das von Handwerk, Industrie und Fachschule dankenswerter
Weise dargebotene Ausbiidungsmaterial gesichtet und so geordnet, daß
der Lehrling von den leichten stufenweise bis zu den schwierigsten Arbeiten
geführt wird und durch wiederholte Übungen der vornehmlichen Klempner-
arbeiten die für einen tüchtigen Gesellen erforderliche Fertigkeit hinsichtlich
der Güte der Arbeit, aber auch in bezug auf den Zeitaufwand sich aneignet.