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Kirch G, ehemals des heiligen Nikolaus. Grundriss-Form: Der an
der Mitte der Südseite befindliche, mächtige, quadratische (im Aeusseren 6 m vor-
tretende, 7 m breite) Thurm stammt aus der romanischen Uebergangszeit, und sind von
daher die im Erdgeschoss und in den ersten zwei Obergeschossen (welche angegliedert
aufsteigen) befindlichen Lichtspalten erhalten, in dem dritten Obergeschoss über einem
kräftigen Kehlgesims grössere Fenster mit Kleebögen, welche aus grösseren Quadern
gehauen (nicht aus kleineren Keilsteinen zusammengesetzt) sind. Zum Theil sind
diese Kleebögen rundbogig geblieben: A, zum Theil der oberste Pass spitzbogig ge-
hauen; dies vielleicht erst in spatgothischer Bauthatigkeit. Aus einer solchen rührt
das rippenlose Kreuzgewölbe im Thurm-Erdgeschoss her, ferner ein schlankes Spitz-
bogen-Fenster_ in seinem zweiten Obergeschoss und eine links ausser der Mitte
sitzende Console, die Spitzbogen-Thür vom Thurm-Erdgeschoss zur Kirche und die
Anlage der übrigen Kirche. Chor und Langhaus haben zusammen eine innere Lange
von 21 m und Breite von 7,8 m. Alles Uebrige aus neueren Zeiten, besonders von
1739. Holzdecke von der Form: ff-"q, Holz-Emporen, rechteckige Fenster und
Thüren; auf dem Thurm ein Zeltdach, darüber Tabernakel-Aufsatz mit Helm.
Beck, S. 456. Brückner, S. 42. Gelbke, S. 420. Galletti, S. 108.
Sacramentschrein an der Nordost-Vlland, inschriftlich 1877 erneuert (viel-
mehr abgemeisselt und dick überstrichen), spatgothisch. Eine jetzt rechteckige Um-
rahmung zeigt unten das (ganz verdorbene) Relief eines Christuskopfes, daneben ein
Steinmetz-Zeichen: a; . Ueber dem in der Form: Ü überdeckten Schrein ist die
Flache (soweit die Kunstformen noch die Restauration von 1877 überstanden haben)
mit Kantenblumen an dem Schreingiebel und den innen aufsteigenden Umrahmungs-
Linien, dazwischen mit der Darstellung einer Monstranz in Relief geschmückt.
Tauf s tein-Becken im Thurm-Erdgeschoss, laut Inschrift von 1567, mit netz-
förmig vertretenden Rippen. Guter Sandstein.
Kanzelb au hinter dem Altar, unten als Sacristei-Verschlag, mit korinthischen
Pilastern, oben in der Mitte die Kanzel, von der Form: , zu den Seiten durch-
brochen geschnittene Brüstung. Holz.
Crucifix im Thurm-Erdgeschoss, aus dem 16. Jahrhundert, mit ganz gutem,
80 cm hohem Körper aus Holz.
Re lie f taf el aussen an der Westfront der Kirche nach Norden zu (im Treppen-
Vorbau zu sehen), mit Unterschrift: 21mm öni m6): z): ßeßß (statt mäßs); ausserst
roh, Christus in grosser Figur am Oelberg betend, während ihn in kleinen Figuren
die Apostel, Judas Ischariot mit den Haschern und Gott Vater umgeben. Sandstein.
Weinkanne, von: 1775, in Seidelform. Zinn.
Kelch. Fuss in Sechspass-Form: 53, darauf einpunktirt: LINA.-1681.-
VLMARTINVS Knauf rund mit durch
Kehlen getrennten Eiern und Würfeln. Silber, vergoldet, 19 cm hoch.
Kelch, aus dem 18. Jahrhundert. Fuss in Sechspass-Form: 81 (darauf Gold-
schmiede-Zeichen: G unter der Krone und: RS. Knauf rund, mit getriebenen
und durch einige gravirte Linien belebten Eiern. Silber, vergoldet, 23 cm hoch.