Scmmnz, Burghaus,
Stadtbefestigung,
Wüstendittersdorf.
TANNA.
Schleiz.
[B urgh aus, von Burgmannen bewohnt, später auch von Mitgliedern der fürst-
lichen Familie, dann in den Gasthof zum reussisehen Hof verwandelt, 1856 abgebrannt.
An der Stelle steht die Post. So Brüekner, S. 581. Nach Schmidt ist der Name Burg-
haus nicht überliefert, das Gebäude nicht von adeligen Burgmannen bewohnt, sondern ein
Ställdehaus, wo sich die Lehnsmannsehaft zur Berathung versammelte, vermuthlich 1550
für den ersten Landtag in Sehleiz erbaut. Vgl. Schmidt, Burggraf Heinrich IV. etc. S. 210.
Alberti, Gesch. d. Deutschen Hauses, S. 61.
[L o ui s e n b u r g, 1'726 an Stelle eines abgebrannten
erbaut, 1837 durch Brand zerstört. B rü ck n e r, S. 581.]
Privathauses
VOD
Heinrich
Stadthefestigung, zu wiederholten Malen erneuert. Von einer gegen
Ende des 15. und Anfang des 16. Jahrhunderts, also unter Heinrich dem Mittleren
und dem Beharrlichen hergestellten, umfangreichen Befestigung sind einzelne Mauer-
reste ohne besondere Bedeutung erhalten.
[Die Thore sind seit dem Ende des 18. Jahrhunderts spurlos verschwunden.
In der Altstadt waren das Teichthor, Niklasthor, Braugassenthor und Oschitzer Thor;
in der Neustadt: Pfortenthor, Comthurpforte, Böhmisches Thor und nach dem Stadt-
acker zu der Suppensteig. Brückner, S. 579.]
[Ausserhalb der Stadt, auf dem grossen Sehweinsberge soll ein Kloster des heiligen
Bonifacius, am Fusse desselben eine Kapelle desselben Heiligen gestanden haben, beide
um 1280 erbaut sein. Die Nachrichten darüber entbehren der Glaubwürdigkeit.
Brüekne r, S. 385. Eifel, Sagenbuch. Reussische Kirchengall. S. 16.]
W ü S1 B n d i H6 PS d 0 rf, kleiner Ort, zu Schleiz gehörig, 1 V2 km nordöstlich
davon [besass 1232 eine Kapelle]. Alb erti, Geschichte d. deutschen Hauses zu Schleiz,
S. 121. Brückner, S. 593].
Tanna, 10 km südsüdöstlich von Schleiz; 1232 erwähnt, 1240 Tan, 1494 mit
Stadt- und Markt-Gerechtigkeit versehen, 1566 in den Statuten vom Landesherrn
bestätigt, litt besonders 1640 durch Feuer. Alberti, in Jahresbericht des vogtl. alter-
thumforscher Ver. LII. LHI, S. 30 ff. Brückner, Landeskunde, S. 683. Kirchengall. S. 21.
Kirch G [an Stelle einer 1232 mit einem Geistlichen erwähnten, welche 1279
unter das Patronat des Deutschordens zu Plauen, 1290 unter das des Ordens zu
Schleiz kam]. Der in drei Seiten geschlossene Chor ist (im Innern) 15,4 m lang
und 9 m breit. An seiner Nordseite tritt, nahe dem Langhaus, ein kleiner Vorbau
vor, an seiner Südseite ein solcher dicht am Langhaus, mit der Sacristei. Das
Langhaus ist innen 16,5 m lang, 11,3 m breit. Westlich schliesst sich ein schmalerer
Thurm an. Der Chor ist noch ziemlich rein aus spatgothischer Zeit der 2. Hälfte
des 15. Jahrhunderts erhalten. Aus einem in fünf Seiten des Achtecks gebildeten
Schlussjoch und zwei Rechteck-Jochen bestehend, ist er mit Kreuzgewölben gedeckt,