Gera.
58 GERA, Wohnhäuser.
den Seiten Frauengestalten
verzierten Bedachungen von
mit
der
Anker bezw.
Form: A
Schiff.
Die
mittleren
Fenster
mit
Böttchergasse Nr. 5.
schlungenem: O.W und: 1775;
dem Doppeladler.
An der Eingangs-Thür Schlussstein mit ver-
darüber ein Wappen (Greif mit Hammer) unter
(Kornmarkt
Die
Tafeln
mit :
1707 1783
etc.
sind
11611
hergestellt.)
Grosse Kirchgasse Nr. 17. Portal von 1781, in überwiegendem Classi-
cismus. Der Portalbogen hält die Mitte zwischen Korb- und Rund-Bogen; die
dreitheiligen, etwas späteren Holzflügel, mit der Ueberdeckung: zeigen an
den Schlagleisten die gedrehten Bänder, an den Flächen die dorischen Tropfen,
die Kränze, aufgehängten Binden und anderen Motive des damaligen Geschmacks,
den in der Mitte der Thür ein nach Gemmen-Vorbild geschnittener Kopf ebenfalls
zum Ausdruck bringt. Die das Portal einfassenden, dorischen Pfeiler tragen
Gebälk mit Ecktriglyphen, zu denen die Stücke eines gebrochenen Flachbogen-
Giebels allenfalls passen; doch die in der Mitte auf dem Gebälk ruhende Rocc0co-
Cartouche, in deren Schild ein Anker und: S (Schwenker), gekreuzt, in Blumen
reliefirt sind, das den Schild haltende Knäbchen mit Ruder in der freien Hand,
der Globus und allerlei nach den Seiten hin verlaufendes Schnörkelwerk erscheinen
wie verlorene Ueberbleibsel üppigerer Zeiten. Gera's Gewerbe, Ans. T. X, Portal am
Schwenkefschen Hause. Hahn, S. 617 u. Anm., über die Besitzer.
J ohannisplatz Nr. 6. Portal von 1781, bereits maassvoll gebildet; mehr
einfache Hausthür, mit geradem, nur an den Ecken verkröpftern, in der Mitte mit
spangenartigem Schlussstein, verziertem Gebälk. Aufsatz mit Fries-Verzierung
und Flachbogen-Giebel, darin ein ganz hübsch mit Voluten und Akanthuswerk in
symmetrischer Linienführung gezeichnetes Cartouchenschild; auf dem Giebel in der
Mitte eine Urne, auf den Ecken sitzende Knaben. Gerafs Gewerbe in alter u. neuer
Zeit 1883, Ans. T. IX, Portal am Näglefschen Hause. Hahn, S. 516.
W ei d ai s eh e s tr a s s e N r. 1 1 , Hinterhaus. Im 2. Obergeschoss ein Zimmer
mit Stuckdecke um 1780 (Blumen und Roccoco-Schnörkel, stark überweisst); Neben-
zimmer mit etwas verziertem Kamin.
Thürflügel von Holz, aus der Mitte und 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts,
mit etwas Roccoco Schnitzerei, wie an den vorher besprochenen Wohnhäusern,
finden sich noch vielfach an Eingangs-Thüren, deren steinerne Gewände einfach
oder modernisirt sind. S0 an einem Hause am Markt (dreitheilig, reicher), dann
(eintlügelig) an einem Hause am Markt und Brühl Nr.2, Grosse Kirchgasse
Nr. 2 (unter steinerner Korbbogen-Thür mit: 1697), Heinrichstrasse Nr. 5
(steinerne Thürgewände mit Eck-Verkröpfungen).
[Haus "rechts", d. h. nördlich von der Salvatorkirche, 1686 abgebrannt, 1717
bei dem Bau der Salvatorkirche zum Theil abgetragen, zum Theil als Ruine er-
halten, blieb noch bis 1837 stehen, in welchem Jahre es ganz beseitigt wurde.
Es war ein ziemlich stattlicher Bau, mit „B0genfenstern und Schiessscharten",
wohl ein alter Rittersitz (s. Mädchenschule, S. 43), unbegründeter Sage nach ein
Kloster. Hahn, S. 222 f.]