57 Veste Coburg.
Der
Fürstenbau.
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und dergleichen mehr an der Stelle, wo Heideloff neben dem grossen Fenster
noch ein grosses, zweites gothisches Fenster in dem erhaltenen Mauerwerk angiebt.
d) Der Mangel eines Verbandes dieser Mauer mit der nördlichen; nur ein einziger
Stein bindet ein.
e) Die ganze Erscheinung der Thürleibung gegen die äussere Gallerie, die
Verwendung von alten Steinen für die Brüstung der höchsten Emporenöifnung (im
S. Stock), die zweifellos früher an ganz anderer Stelle, wahrscheinlich im Freien,
gelegen haben, und noch die Löcher von eisernen Klammern, die hier im Innern
keinen Zweck hatten, zeigen.
3) Auch die Ostwand kann unter Umständen zum grossen Theil neu sein.
Die alten Zeichnungen geben übereinstimmend an, dass über dem jetzt als Chor
Gothischer Holzpfeiler in der Wagenkammer
des Fürstenbaues.
Gothischer Holzpfeiler in der Schlittenkammer
des Fürstenbaues.
benutzten Anbau der Kapelle ein Gartenzimmer sich befunden hat, dessen Fussboden
in der Höhe der Eingangsthür von der Hohen Bastei zum Fürstenbau lag. Der
jetzige Chorraum muss also erheblich niedriger gewesen sein. Er war ausserdem
gewölbt, wie aus der Bemerkung von Streib auf der Zeichnung von 1848 hervor-
geht, auf welcher steht:
„Frühere Sacristevl"
"Innere Gewölbe"
"Alte Mauer".
4) Der hohe gothische Bogen, welcher jetzt Kirche und Chor verbindet. und die
Erhöhung des Chorraumes dürften also gleichfalls erst dem 19. Jahrhundert an-
gehören.
5) Die Südwan d der Kapelle endlich dürfte gleichfalls vollständig neu sein. Dass
das Fenster nicht mehr das alte ist, zeigt dem Sachverständigen der erste Blick