Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamt Coburg ([4], Bd. 4 = H. 28 u.32/33)

Königsberg. 
Kömasnnne 
F131 
Schloss. 
145 
war durch gemauerte Räume ausgehöhlt; eine Flachbogen-Thür zu einem solchen 
Raum befindet sich ziemlich in der Mitte zwischen den Halbthürmen (4) und  
Ferner wurde der nördliche Zugang nebst Brücke aufgegeben (das Thor zuge- 
mauert) und dafür eine breite Zufahrt von Osten her geschaffen, jedenfalls, um 
Kanonen etc. auf den Schlosshof zu bringen. Die Thalschlucht zwischen dem Schloss- 
berg und der östlich davon liegenden Eltze und dem Vogelherd wurde zu einem 
förmlichen Graben ausgebildet. Der neue Fahrweg zur Burg bog demgemäss 
nördlich von der Burg anstatt nach Südwesten nun nachSüdosten ab, ging auf 
die Höhe gegenüber der Burg und bog dann ungefähr gegenüber dem alten Berg- 
fried nach Westen zum Graben.  Hier wurde 1666 eine neue (sogen. hintere) Zug- 
brücke her-übergeführt; ihre zwei hohen Steinpfeiler stehen noch. Jenseits des 
Grabens wurde die Befestigungsmauer zwischen die beiden runden Eckthürme der 
Ostseite (8 und 2) gelegt, also weiter hinausgeschoben gegen die alte Mauerlinie. 
[Die alte (mehr westliche) Mauerlinie wurde, soweit sie die Verbindung hinderte, 
beseitigt, darunter auch 1664 der alte Bergfried, der keinen Nutzen mehr hatte, 
dagegen durch seine Höhe, wie es hiess, Blitzesgefahr bot. Nach Anderen ward 
der Bergfried, 1635 durch einen Blitzschlag gespalten, schon 1641 abgebrochen und 
seine Steine zum Bau des Schlosses Streln verwendet] Die neue Befestigungslinie 
hatte in der Mitte das Hauptthor  Zu seiner und der Brücke Deckung wurde 
südlich davon ein unregelmässig viereckiger Bau mit einer Spitze zum Graben an- 
gelegt (bei S01 ger: detaschirtes volles Bastion). Diese Bauten sind nur noch 
zum Theil in ihrer einstigen Grundriss-Gestalt erkennbar. Etwas höher erhalten, 
namentlich vom Graben aus, ist ein kleiner Halbthurlu (etwas kleiner als auf der 
Zeichnung von 1670), welcher an den grossen Halbthurm der Südost-Ecke ange- 
baut wurde, um besseren Grabenschutz zu gewähren, als jener, wie die Front- 
Entwickelung beider Thürme zeigt. 
(1672-1675 wohnte als Amtmann auf dem Schloss Heinr. Gottl. Freiherr 
v. Seckendorf; hier wurde sein Sohn Friedr. Heinr. geboren, der spätere berühmte 
Generalfeldmarschall.) 
1753 war das Schloss noch in vollkommen baulichem Zustand. Seit 1764 
wurde das Schloss als unbrauchbar für Festungszwecke aufgegeben und dem Ver- 
fall überlassen. Doch muss noch in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts, sei es ein 
Amtmann, sei es ein Adeliger, der Privatbesitz in oder an dem Schloss erworben 
hatte, sein Eigenthumsrecht durch ein Wappen an der äusseren Mauer des Nord- 
West-Grabens markirt haben; es ist ein gevierteter Schild, im 1. und 4. Feld je 
mit 3 Querbalken versehen, eingefasst in Roccoco-Umrahmung und mit Helm im 
gleichen Stil der Zeit um 1760-4780 bedeckt.  
1854 veräusserte der Staat seinen gesammten Domanialbesitz im hiesigen 
Bezirk, und so kam das Schloss in Privatbesitz. 
Hönn I, S. 260, mit lat. Inschn, die am Portal der Sehlosskirche gewesen.  Krauss, 
S. 5. ff. (Seitenzahlen 7-8 fehlen), mit Inschr. der Schlosskirche.  Lotz, Coburg. Landesgesch., 
S. 56, Ans., im früheren Zustand gedacht.  Solger, S. 34 f. 49. 66. 76, mit kleiner Wiedergabe 
des 1670 von Dörpfeld gezeichneten Planes. 
Figur auf dem Burghof vor dem westlichen Stück der Nordmauer am ehe- 
maligen Palais. Auf einem Stück runder Säule, das mit viereckigem Karnies-Capitell 
versehen ist, Ritter, mit einem als Löwenkopf gebildeten Helm und vollständiger
	        
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