Königsberg.
KÖNIGSBERG
Gottesackerkirche.
Blumen und Akanthusranken, in den Capitellen mit Engelsköpfen verziert. Darüber
Schweifgiebel-Stücke, zwischen denen eine geschweifte Platte mit Schädel und:
memento mori von dem Crucifix bekrönt ist. Der Grabstein ist bemalt.
Grabstein neben dem vorigen, ungefähr gleichzeitig. Lange lateinische und
hebräische Inschrift für Mar. Mar. Fürst, geb. Röger, auf rechteckiger Platte, die
auf drei Doggen ruht und über dem Gesims einen Schweifgiebel mit wulstigen
Ornamenten trägt.
Ungefähr 13 Grabsteine liegen im Chor-Fussboden in vier Reihen, wohl vor-
zugsweise von Gliedern der Familien Heuer, Pierer. Volck und Zink, des Superint.
P. Wolf Gattin Rebecca, T 1609, des Superint. Greg. Ewald Wittwe, T 1641, bei
Krauss, S. 96-98 genannt. Diejenigen de1' (von Osten gerechnet) 1. Reihe sind meist
abgetreten, der (von Norden gerechnet) 1. Stein zeigt ein lateinisches Kreuz, dessen
seitliche Arme und oberer Arm Kleebogen-Enden haben, in einer Rundbogen-Blende
und unten zwei Wappen; der 4. Stein zeigt einen Kelch über einem Wappen, ist
also der eines Geistlichen, wohl des Superint. Wolfram, "f 1570; Krams, Nr, 1, Der
1. Stein der 2. Reihe hat ein Kreuz gleich dem des 1. Steines der 1. Reihe. In
der 3., mehr nördlichen Reihe zeigen zwei Steine Hochreliefs betender, in Mäntelchen
gekleideter Kinder, von gediegener Arbeit. In der 4. Reihe ist der 1. Stein mit
dem grossen Wappen der Familie Volck in einem Kranz und Unterschrift, sowie mit
Wappen an den vier Ecken versehen; der 2. Stein (für des Amtsschössers Heuer
Sohn Aj., i" 1608?; Krauss, S. 96, Nr. 5) hat ein Kreuz mit ausgerundeten Enden
des oberen und der seitlichen Arme, auf Schädel und Flügeln stehend (ähnlich dem
Waldmannschen Grabstein an der Langhaus-Südfront von 1609), in einer Rundbogen-
Blende zwischen Pilastern mit Schnörkeln, oben und unten je zwei Wappen.
Dem 1. und 2. Stein der 3. und 4. Reihe entsprechend liegen zwei grössere
Grabsteine. Der eine derselben enthält in schönen, grossen, lateinischen Buch-
staben eine Inschrift für Maria Sibylla Harsdorfer von Nürnberg, j- MDCIIC (1698),
und auf der Platte selbst den Leichentext in Schnörkeln und Voluten, darüber einen
Engelskopf, darüber zwei Wappen in Blattwerk, Alles von schlechter Zeichnung, aber
sorgfältiger Ausführung; über diesen Grabstein Krause, S. 101, Nr. 49. Der andere
Grabstein enthält die Inschrift für Daniel Volck, 1636, von seiner Wittwe und
Kindern, auf der Platte den Leichentext in einer gut gearbeiteten Cartouche, darüber
sein grosses Wappen in Zweigen und Blattwerk unter einem Schriftband, an den vier
Ecken kleinere Wappen; Krauss, S. 97, Nr. 14, mit d. vollst. Inschr.
Gedenktafel am nördlichen Theil der Langhaus-Ostwand, laut Inschrift für
Frau Cathar. Laymburger, 1'" 1606, auf einem Sockeltheil, welcher auf zwei Con-
solen ruht und unterwärts mit Fruchtsträngen und einem Schädel verziert ist.
Auf dem Gesims des Sockeltheiles ruht eine Platte mit einem grösseren Relief des
Gekreuzigten [dessen Figur selbst abgebrochene ist], an dessen Kreuzesstamm
Magdalena kniet, nebst Maria und Johannes. Einfassende Wandstreifen und ihnen
vorgestellte ionische Säulen auf Postamenten, die mit Diamantquadern und Löwen-
köpfen geziert und nochmals von geschnörkelten Verzierungen mit Engelsköpfen
und Früchten eingefasst sind, tragen verkröpftes Gebälk mit Zahnschnitt-Fries. i,
Darauf ein geschweifter Aufsatz, in dessen Mittelschild ein Meisterzeichen:
ZW1SCl16I1I Die hauptsächlichen Architekturgliederungen sind in noch
reinem Renaissancestil gehalten, die schmückenden Beiwerkc der Fruchtgehänge etc.