Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamtsbezirk Ohrdruf ([4], Bd. 2 = H. 26)

DIETHARZ. 
Ohrdruf. 
wöhnlich geschnitzten, halb lebensgrossen Figuren J ohannis des Täufers und Mosis 
trägt, einfach: U. Holz, Weiss. 
Taufstein. Fuss und Becken von 1560. Diese Jahreszahl ist an der halb- 
kugeligen, durch vertretende, sich kreuzende Zickzacklinien (von spitzkantigem 
Profil) in hochkantige Vierecke zwischen Dreiecken zerlegten Fläche des Beckens 
vertheilt; oben ist das Becken mit einem Gesimschen vom Profil: E abge- 
schlossen. Der, Fuss ist würfelförmig; an seinen vier Seitentlächen werden durch 
vertretende Rundstäbchen Rundbögen, welche sowohl von den Ecken, als auch 
von den Mitten der Flächen auslaufen, also sich kreuzen, gebildet, und sind auf- 
rechte, über den Bogenscheiteln in den Flächenmitten aufsteigende Linien gezogen, 
also ein romanisches Verzierungsmotiv; durch zwei Wulste wird der Uebergang 
zu dem runden Schaft vermittelt, welcher als streng dorische, canellirte Säulen- 
trommel (flache Rinnen zwischen scharfkantigen Stegen) gemeisselt ist. Fuss und 
Schaft dürften wohl mit Benutzung oder nach Vorbild eines Schaftstückes und 
Gapitells des georgenthaler Klosters (s. dort Nordsäle) hergestellt sein. Gute 
Arbeit in Sandstein. 
Altarw erk-Mittelschrein aus der Zeit um 1500, an der Ostwand unter einem 
Fenster hoch angebracht und darum schlecht zu sehen. Es ist die Holzschnitzerei, 
Figurengruppe einer Grablegung, von gewöhnlicher Auffassung (vgl. Bd. Gotha, 
S. 87; dazu die besseren Bd. Saalfeld, S. 77. 221); Christus, vorn liegend, mit 
dem Kopf im Schooss des links knieenden, betenden Johannes, gestützt von der 
Jungfrau Maria, welche die Rechte unter seinen Kopf, mit der Linken ihren 
Schleier hält; dahinter die anderen Marien in verschiedenen Bewegungen des 
Schmerzes. Das Werk scheint, soweit sich bei dessen Stellung beurtheilen lässt, 
nie besonders gut gewesen, in neuerer Zeit schlecht restaurirt und übermalt 
zu sein. 
Tauf s chale, von: 1756, 1838 erneuert, rund, mit einem vielfach ein- und 
ausgebogenen Rand.  W ein kanne, von: Johann Jacob Schneider 1746, in Seidel- 
form. Zinn.  
Kelch. Inschrift: DITHARTZ 1563 an einem Feld des Fusses, welcher, 
sechspassförmig: (3, ein Randmuster von blinden Diagonalkreuzungen hat. Knauf 
gedrückt rund, mit Eiern. Silber, vergoldet; 191], cm hoch. 
Ehemalige Altardecke, jetzt Fussdecke in der Sacristei; die Inschrift: 
Anna Magdalena Kleinin 1744 und das Gotteslamm in Weiss aufgenäht auf grünem 
Tuch; ziemlich zerstört. 
Glocken. 1) 1783 von P. A. Hahn. Fries: fußt; Relief des Gekreuzigten 
(ohne Kreuz); abgegossene Naturblätter und zwei Schaumünzen mit dem Kopf 
Ernst des Frommen; am Rand Akanthusfries; 72 cm Durchmesser.  2) 1801 von 
Bittorph aus Seligenthal; Fries der Form: m mit Ranken, dazwischen 
Engel mit Oelzweig und Schwert nebst Wage, interessant; Name 
des Pfarrers Bischof und Anderer; am Rand Fries von schlechten Ranken mit 
Eicheln; 64 cm Durchmesser.  3) ANNO MDCXIX GOS MICH MELCHIOR 
MOEHRINGK ZV ERFFVRDT; 46 cm  Durchmesser. 
K i r c h h o f. 
Regentschaftsstil. 
Grabkreuz 
Eisen. 
3.115 
dem 
Jahrhundert, 
mit 
Rankenwerken
	        
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