Volltext: Herzogthum Sachsen-Coburg und Gotha: Landrathsamtsbezirk Gotha: Amtsgerichtsbezirk Gotha ([4], Bd. 1, [1] = H. 8)

BITTSTÄDT. 
Gotha. 
Treppenwange beachtenswerth. Auf jenem ist die Figur des heiligen Aegidius und 
zwar weit besser gemalt, als auf der Treppenwange die Darstellung des vor dem 
Cirucilix knieenden Stifters mit Landschaft und Burg im Hintergrunde. Bei 
diesem Bilde sind die Gesammthaltung und die Gestalten nicht hervorragend, 
allein die einzelnen Theile der Körper, namentlich die Gesichter ungewöhn- 
lich liebevoll und sorgfältig in feiner Auspinselung der Schatten und auf- 
gesetzten Lichter gemacht. Auf dem Gemälde befindet sich ein Zeichen: 
Die Verkleidungsbretter der Treppenwangen haben hübsche Muster aufschablonirt.  
Brückner a. a. O.  Galletti, S. 316. 
Figur, an einem Seil unter der Decke schwebend, aus dem 17. Jahrhundert 
 ein Engel, welcher die Trompete bläst, recht hübsch. Holz. 
Grabmal in dem Fachwerk-Vorbau, ähnlich einem zu Thörey, welches von 
1.787 ist. Vor einem obeliskenartigen Pfeiler, welcher an den Kanten mit herab- 
laufenden Blumen-Gehängen, oben mit Blumen, dem Dreieck im Strahlenglanz und 
auf der Spitze mit der Krone geschmückt ist, steht fast frei vortretend eine Frauen- 
gestalt, welche in der Linken ein Buch, mit der rechten ein Kind hält (der Ueber- 
lieferung nach eine Förstersfrau, welche bei der Geburt eines Kindes mit diesem 
gestorben). Sie ist in die damalige ländliche Tracht gekleidet, welche mit meister- 
hafter Treue, bis auf Haube und Spitzenshaivl wiedergegeben ist, wie überhaupt die 
ganze Arbeit durch gute und weiche Behandlung hervorragt, der Kopf der Frau 
ganz reizend geschnitten ist. Die Art solcher Grabmäler, bei denen vor einem ver- 
zierten Pfeiler als Hintergrund eine nur mit dem Rücken ausgearbeitete, sonst aber 
fast voll (nicht ganz) gearbeitete Figur vortritt, gehört in jenen Gegenden überhaupt 
zu den besten Leistungen jener Zeit, wovon das hier befindliche Grabmal ein treif- 
liches Beispiel bieten würde, wenn es nicht leider beschädigt wäre. [Der Frau fehlt 
die Nase, dem Kinde der Kopf.] Sandstein. 
Kelch, spätgothisch, 1586 vom Amtsschösser der Wachsenburg Joh. Friedr. 
Mielpfort gestiftet laut Unterschrift unter dem Sechspass-Fuss: E3, auf dessen einem 
Feld ein kleines Crucifix aufgelegt ist. Am Knauf Rauten-Würfel mit: ibesvs, 
dazwischen die Maasswerke nur noch durch eingravirte Linien angedeutet. Silber, 
vergoldet, 23 cm hoch.  Brückner, S. 6. 
Kelch für Kranke. Auf dem Fuss ist eingeschlitfen (verschlungen): H. G.L. 
(oder O.H. L) 1785. Oben der Vers: Christus tranket uns mit seinem Blut. Wic 
der Pelikan an seinen jungen thut. Auf der Vorderseite ist der Pelikan zwischen 
B1umen- und Rankenwerk angebracht. Der Kelch ist deshalb interessant, weil er, 
wie die Inschrift bezeugt, von vorn herein für den Abendmahls-Gebrauch bestimmt 
war und nicht erst nachträglich in die Kirche kam, dabei von Glas ist. 
ßGremälde, von Nik. Stumm geschenkt, Christuskopf nach "Lentulns" (der alten Sage 
nach) laut Unterschrift in deutschen und lateinischen Versen, eine deutsche Arbeit des 
17. Jahrhunderts nach italienischem Hochrenaissance-Muster; Oelgernälde.  Ganetti, 
S. 316. 
Glocken 
1850.
	        
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