Volltext: Herzogthum Sachsen-Altenburg: Westkreis ([3], Bd. 2 = H. 2/4)

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Die Leuchtenbmg. Kahla. 106 
1373); er ist rund, bietet keine bemerkenswerthe Unterscheidung dar und ist mit 
Zinnenkranz und Kegelhelm restaurirt. Der ebenerdige Treppenaufgang ist von 
1839. Der Bergfried ist in den unteren Geschossen nur ein kleines Stück an der 
nordnordöstlichen und südöstlichen Seite aussen sichtbar, im Uebrigen umbaut von dem 
1744 errichteten und 1824 renovirten Herrenhause. Dasselbe besteht aus einem 
von Nord nach Süd gestreckten Rechteck und einem kleineren, von West nach Ost 
gerichteten Flügel mit der schmucklosen Schlosskapelle. [An die "Südseite 
schlossen sich mehrere 1873 abgebrochene Bauten] 
In der nördlichen und südlichen Abgrenzung des Herrenhauses liegen zwei 
Mauerthürme, der nördliche rund, der südliche achteckig heraustretend. An der 
südöstlichen Ecke, wo die Mauer rechtwinklig geht, tritt ein Thurm rund heraus 
mit einer eigenthümlichen Verstärkung nach Süden zu. An der nordöstlichen Ecke, 
wo die Nordmauer im Bogen herumgeführt ist, steht ein Rundthurm. Diese 
Mauern und Thürme entsprechen dem 15. Jahrhundert. Die Mauern sind jünger, als 
die Thürme, deren Anlage dem Bau des 14. Jahrhunderts angehört, während Ausbau 
und Vollendung in ihrer jetzigen Gestalt der Bauzeit der Mauern entsprechen  Sie 
sind wohl erhalten mit Kegeldachern (welche Ziegeldeckung von Mönch und Nonne 
zeigen) und haben den Eingang im Niveau des Burgterrains, sowie Treppen, welche 
im Innern herabführen. Die Thürme haben nur ein Geschoss über dem inneren Burg- 
hof, dagegen mehrere zum Theil gewölbte Geschosse, von dem hier herumlaufenden, 
sehr viel tieferen Zwinger aus gesehen  Die Schiesslöcher sind an ihnen zum 
Theil rechteckig mit Kreis-Erweiterung nach unten, was auf einen spatmittelalter- 
lichen Ausbau der Thürme deutet. An der Aussenseite der Mauern sind manche der 
Strebepfeiler und Ausbauten (A) nachmittelalterlichen Urspnmgs. 
Die westliche, grössere Hälfte der Burg ist vorzugsweise durch Bauten der letzten 
Jahrhunderte verändert. Auf altem Unterbau ruht das nahe der Westmauer befind- 
liche Brunnenhaus. An dasselbe schliesst sich östlich (nach dem Herrenhause 
zu) das 1724 erbaute, ursprüngliche Armen-, jetzt Logirhaus, ebenso unbedeutend, 
wie das kleine Gebäude nördlich davon, welches mit der Aussenseite auf der Mauer 
ruht. (An der Südmauer die 1873 erbaute Halle.) Westlich tritt vor den Burg- 
hof (A) das auf älteren Theilen 1837 ganz stattlich, aber nüchtern errichtete Thor- 
g eb a u d e. 
Dagegen befinden sich an der nordwestlichen Ecke nahe dem Brunnenhause Reste 
einer mittelalterlichen Anlage. Die hier unregelmassige, gekrümmte Mauer tritt in 
den drei Seiten eines Rechteckes nach Norden heraus. Die östliche dieser drei Seiten 
hatte ein kleines (Ausfalls-) Thor zur Deckung des Burgweges. Derselbe trat 
in der nördlichen Fortsetzung der Westmauer jenes Thorgebaudes herein, ging die 
Mauer entlang bis zu dem nordwestlichen der anfangs erwähnten Rundthürme und 
wendete sich von demselben rechtsum nach Süden nach dem nahe gelegenen Burghof. 
Rings um die nördliche, östliche und südliche Burgseite zieht sich in Entfernung von 
13 m eine äussere Mauer. In ihrem nordwestlichen Zuge dient sie dazu, den 
Burgweg einzufassen, hat auch an der nordwestlichen Ecke eine Erweiterung des 
vorerwahnten Thores. An den übrigen Stellen schliesst sie einen, bezw. mehrere 
Zwinger ein.
	        
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