N AUNDOBF.
Pourrz.
Schmöllu.
Kelch, aus der Zeit um 1720; Sechspass-Fuss, Knauf kugelig mit Buckeln,
Schaft dick, Kuppe kugelig gebogen. Silber, vergoldet; 22 cm hoch.
2 Glocken, aus dem 15. Jahrhundert, ohne Inschriften und Verzierungen,
62 bezw. 46 cm im Durchmesser.
POIIÜZ, südöstlich von Schmölln; 1254 Ponicz, gehörte den Besitzern des
Rittergutes (s. wohl unter Lehnshoheit des altenburger Deutschordens, dann
unter der der Landesherrschaft und (später oder zum Theil?) der Grafen und
Fürsten V01! Schönburg. Feldhege, Gesch. d. Kirchengemeinde Ponitz, Meerane 1886, S. 4 ff.
Frommelt, Landosk. II, S. 79. Hempel (u. Sachse), in Kirchengalerie I, S. 356 f. 363-367
u. Ans. J. u. E. Löbe, Kirchen u. Schulen II, S. 156 f.
Ki rch B [an Stelle einer 1296 mit einem Pfarrer erwähnten]. Grundriss-Form:
Der Osttheil, welcher jetzt im Mitteltheil einen Vorraum für den Altar-
platz, im nördlichen Theil die Sacristei, im südlichen einen Kirchenstanrl
enthält, ist 3,2 m lang und 11,8 m breit, das den Altar- und Gemeinde-
Raum enthaltende Kirchhaus ist bei gleicher Breite 20,5 m lang, der Westthurm
im Erdgeschoss 4 m lang und breit. Im Kirchenstand befindet sich an der Ost-
seite ein ehemaliges Ausguss-Becken (Piscina) aus gothischer Zeit. Hier ist also
der älteste Theil der Kirche, vielleicht die 1349 als links vom Chor bezeichnete
Kapelle der Maria, welche dem Kloster zu Frankenhausen (in Sachsen) gehörte;
die Kirche selbst, bezw. ihr Patronat wurde im gleichen Jahre von dem Deutsch-
orden zu Altenburg dem Rittergut Ponitz übergeben; Nachrichten, die auf den
kurz vorher vollendeten Neubau der Kirche deuten. Im Uebrigen wurde die Kirche
in den letzten zwei Jahrhunderten umgestaltet. Im Jahre 1653 wurde (in dieser
Kirche oder der Schlosskapelle?) eine bedeutende Reparatur vorgenommen, der
Chor erneuert, Emporen und Gutsstand erweitert und das Innere ausgemalt, 1733
aber die ganze Kirche wesentlich in ihrer heutigen Gestalt, nach dem Entwurf des
Baumeisters Vater in Altenburg meist auf Kosten des damaligen Rittergutsherrn
C. A. von der Planitz, hergestellt. (Chronogramm am Gutsstand: HIC LOCVs
CVLTVI IEHOVAE AC PRECIBVS SAÜER ESTO MANETOQVE. Dieser Ort sei
und bleibe dem Dienst Jehova's und den Gebeten geweiht.) Eine bedeutende Er-
neuerung fand 1881 (durch Bemühungen und Opfer des Pfarrers Herling) statt;
dabei wurde das Innere theils verändert, theils neu hergestellt (Emporen bis zur
Gutskapelle verlängert, Thurm-Aufgang verlegt, Kanzel von der Stelle über dem
Altar auf die südliche Altarfront verlegt und theilweise erneuert, Decken und
Holztheile gemalt, Orgel reparirt, Altar nach Entwurf des Prof. Andreä. in Dresden
von Köhler in Meerane geschnitzt, mit Altarbild der Auferstehung vom Prof. Schön-
herr in Dresden geschmückt), und namentlich durch Zumauern der Mittelthüren
der beiden Langseiten und geschickte Benutzung des so entstehenden Platzes innen
nördlich eine rechteckige, südlich eine flachrunde Nische (diese mit dem Taufstein
ausgefüllt) gewonnen und das ganze Innere der Kirche dadurch zu reizvoller