Volltext: Herzogthum Sachsen-Altenburg: Verwaltungsbezirk Altenburg (Ostkreis) ([3], Bd. 1 = H. 21/22)

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Ronneburg. 
hin geführt. Ihr jetziges Aussehen und Geländer verdankt die Brücke dem 
Restaurationsbau des Schlosses von 1834. 
Brückenbau und Auffahrt hingen mit der dritten grösseren Bauthätigkeit zu- 
sammen, welche das Schloss erfuhr. Es ist die Errichtung des grossen, sich 
an die Nordseite des alten Mittelthurmes legenden Gebäudes, dessen Herstellung 
durch die Wappen und Jahreszahl: 171.9 über der rechteckigen Mittelthür der 
Nordost-Front angegeben ist. Dies Gebäude füllt die Fläche zwischen dem Posterl 
sehen Ostbau und dem westlichen Hof aus und ist ein grosser, aus Erdgeschoss 
und zwei Obergeschossen bestehender, regelmässiger, aussen rechtwinkliger Bau 
mit einer (9 Fenster) langen, etwas vor den alten Ostbau vertretenden Nordost- 
Front und einer Nordwest-Front, welche erst ein Stück Vortritt, dann stark zurück- 
weicht und ein wenig nördlich vom Hof, nach diesem noch durch eine rechteckige 
Thür geöffnet, gegen die Mauer des Gartens anläuft. Alle Brechungen sind recht- 
winklig, die Fenster rechteckig, die Facaden so schmucklos, dass das Gebäude trotz 
seiner Ausdehnung die Nordseite des Postersteins am eindruckslosesten gestaltet. 
Der Nordbau wurde vielleicht nicht vollendet, jedenfalls nicht lange bewohnt. 
1724 gab der neue Besitzer, Feldmarschall von Flemming, das ganze Schloss auf 
und liess südöstlich davon auf dem grossen, ebenen Gutshof das neue Herrenhaus 
schlicht, aber bequem errichten. Seitdem verfiel das Schloss, nur noch gelegent- 
lich bewohnt, öfter nothdürftig restaurirt (so, wie erwähnt, 1834, 1880), doch 
wenigstens stets unter Dach und Fach erhalten. Jetzt ist es unbewohnt und dient 
zu Wirthschaftszwecken, der Mittelthurm auch als prächtiger Aussichtspunkt auf 
weite Strecken, Dörfer und Felder, Fabriken und Eisenbahnen der reich cultivirten 
Gegend. 
Im Innern sind in einem Obergeschoss-Zimmer des Südwest-Baues ein Kamin, 
mit einigen Ranken in Fayence aus dem Ende des 18. Jahrhunderts, und im Thurm 
ein Ofen vom Anfang unseres Jahrhunderts, mit geschweiftem, zweimal über ein- 
ander bogig durchbrochenem Kachel-Aufsatz die einzigen Reste früherer, schmuck- 
vollerer Einrichtung. 
Am häusl. Herd 1881, S. 94; 1884, S. 111. 119.  v. Beust, Sächs. Prov. Bl. 1800, VIII, S. 196 
bis 213 „Sch1. u. I-Ierrsch, d. Stein gen".  Frommelt, S. 128.  v. d. Gabelentz, in Osterländ. 
Mitth. VI, S. 397-404; VII, S. 293 üb. die Puster.  Kirehengalerie I, S. 214 f.  Limmer, Entw. 
e. urkundl. Gesch. d. Vogt]. a. a. O.  J. Löbe, in Osterländ. Mitth. VIII, S. 493-505 üb. die 
Besitzer.  J. u. E. Löbe, S. 310 f.  Löber, Histor. v. Ronneh, S. 184 II üb. die Besitzer.  
Lotz, Kunsttopogr. I, S. 503.  Puttrich (u. Gersdorf), Mittelalt. Bauw., S. 29 f. u. Anm., u. 
T. 13, Westansicht.  Saxonia, Bd. III, S. 84 mit Ansicht, Steindr. nach C. W. Arldt.  Schiffner, 
Beschreib. v. Sachsen 1840, S. 654 u. Ans.  Volger, Bad Ronneh, S. 148-150.  Wolf, in 
Kirchengalerie I, S. 214-218, verwechselt nach Puttrich Stein a. d. Elster mit Posterstein.  
Steindrucke (ohne Namen) von: 1823 (bez. Nr. 10), um 1840, im Bes. d. Herrn Hofbuchhändlers Lippold 
in Altenburg;  desgl. schöner Farbendruck um 1860.
	        
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